
Deutschland soll als einheitliche Stromgebotszone erhalten bleiben, fordert der Aktionsplan des Bundeswirtschaftsministeriums.
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Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Montag seinen „Aktionsplan Gebotszone“ veröffentlicht. Es regiere damit auf die Studie des Verbands der europäischen Stromnetzbetreiber Entso-E, Deutschland in fünf Stromgebotszonen aufzuteilen. Die Studie ist allerdings schon mehrere Monate alt. Erst in der vergangenen Woche hatte die Expertenkommission in ihrem Monitoringbericht zur Energiewende mit Blick auf notwendige Preissignale die Schaffung mehrerer Stromgebotszonen in Deutschland als sinnvollste Option bezeichnet.
Doch die Bundesregierung will eine Aufteilung um jeden Preis verhindern und die eine Gebotszone erhalten, wie es im Koalitionsvertrag sowie im Aktionsplan heißt, der nun auch der Europäischen Kommission übermittelt wurde. Damit soll ein einheitlicher Börsenstrompreis für ganz Deutschland bestehen bleiben. „Alle deutschen Verbraucher profitieren bei den Strompreisen weiterhin von den jeweils besten Erzeugungsbedingungen innerhalb der großen deutsch-luxemburgischen Stromgebotszone und können auch in Zukunft von der hohen Liquidität des deutschen Strommarkts Gebrauch machen“, erklärt das Ministerium.
„Auch aus übergeordneten Gründen lehnt Deutschland eine Neukonfiguration der Stromgebotszone ab“, heißt es weiter. Eine Aufteilung der deutschen Stromgebotzone würde die Investitionsunsicherheit in der Energiewirtschaft deutlich erhöhen, aber auch zu regional unterschiedlichen Endverbraucherpreisen führen. In einigen Regionen würde zudem die Wirtschaftlichkeit von Erzeugungsanlagen in Frage gestellt. Überdies fürchtet das Bundeswirtschaftsministerium „industriepolitisch komplexe Fragestellungen“ und dies in einer Zeit, wo die Industrie bereits vor fundamentalen Herausforderungen stehe.
In seinem „Aktionsplan Gebotszone“ benennt das Ministerium einige Maßnahmen, die bestehende Netzengpässe reduzieren sollen. Damit sollen auch die europäischen Vorgaben zu Mindesthandelskapazitäten für Strom sichergestellt und eingehalten werden. Weiterhin enthalten sind Maßnahmen zur Erhöhung der Netzübertragungskapazitäten, zur Optimierung des Engpassmanagements und zur besseren Synchronisierung von Netz, Erzeugung, Verbrauch und Stromspeichern. Der aktuelle Aktionsplan baut auf jedem von 2019 auf, so das Ministerium weiter. Er sei auch mit relevanten Interessenträgern konsultiert worden.
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