Wacker, Wacker House, München

Die Wacker Chemie AG muss aufgrund der angespannten Geschäftslage sparen. Bereits im Sommer korrigierte der Chemiekonzern seine Prognose nach unten. Bei der Vorlage der Quartalszahlen Ende Oktober kündigte der Vorstand Sparmaßnahmen an, die er nun konkretisierte. Das Sparprogramm trägt den Namen „PACE“ und soll vor allem in der Produktion und Verwaltung signifikant Kosten einsparen.

So will Wacker künftig mehr als 300 Millionen Euro jährlich einsparen, wie das Münchner Unternehmen am Donnerstag veröffentlichte. Die Hälfte des Geldes soll dabei aus einem Personalabbau resultieren. Weltweit würden voraussichtlich mehr als 1500 Stellen wegfallen, wobei die deutschen Standorte besonders betroffen seien, hieß es weiter. Die Umsetzung der Maßnahmen soll demnach im ersten Quartal 2026 beginnen und bis Ende 2027 abschlossen sein. „Ziel ist es, durch die Einsparungen unsere Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken“, sagte Wacker-Vorstandschef Christian Hartel. Allerdings seien dafür auch wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen notwendig, sagte er mit Blick auf die hohen Energiepreise und bürokratischen Hemmnisse in Deutschland.

Am Freitag schaltete sich auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in die Diskussion ein. „Die Stellenstreichung bei Wacker zeigt: Deutschland steht am Scheideweg zur Deindustrialisierung. Der Green-Deal muss gestoppt werden, sonst verlieren Hunderttausende Industriearbeiter den Arbeitsplatz und Deutschland den Wohlstand“, sagte er. Er forderte sowohl von der EU-Kommission als auch der Bundesregierung wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen. „Der Green Deal mit immer höheren CO2-Preisen und zusätzlich übertriebenen Vorschriften und zu hohen Kosten bricht unserer Wirtschaft aktuell auf breiter Linie das Genick“, so Aiwanger weiter.

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