Nach drei Quartalen liegt die Gesamtleistung der neu installierten Photovoltaik-Anlagen in dem Land bei rund einem Gigawatt. Notwendig wären zwei Gigawatt pro Jahr, um die Klimaziele zu erreichen. PV Austria fordert von der Politik daher Vernunft und Verlässlichkeit.
Der Photovoltaik-Zubau in Österreich ist weiter rückläufig. Mit 305 Megawatt im dritten Quartal war der niedrigste Quartalswert in diesem Jahr zu verzeichnen, wie Photovoltaic (PV) Austria auf Basis der Auswertungen von E-Control Austria berichtet. Nach 367 Megawatt im ersten Quartal und 364 Megawatt im zweiten Quartal liegt der Zubau nach neun Monaten bei 1036 Megawatt. Der jährliche Zubaubedarf von 2000 Megawatt, der in dem österreichischem Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) festgeschrieben ist, liegt damit in weiter Ferne. PV Austria spricht von einem „massiven Zieldefizit“, was der Verband schon seit längerem befürchtet hat und immer wieder davor warnte.
Mit 1972 Megawatt hatte Österreich das vorgegebene Ziel, was auch notwendig ist, um die Stromversorgung bis 2030 auf 100 Prozent Erneuerbare umzustellen, nur knapp verfehlt. Der Photovoltaik-Zubau blieb damit aber bereits klar hinter der neu installierten Leistung von 2332 Megawatt aus dem Jahr 2023 zurück. Damals war gerade das dritte Quartal stark und mit 646 Megawatt wurde mehr als doppelt soviel Photovoltaik zugebaut wie im laufenden Jahr.
Der Rückgang betrifft vor allem die privaten Dachanlagen bis 20 Kilowatt. Dort hätten politische Unsicherheiten wie die vorzeitige und unmittelbare Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung, die unklaren Förderbedingungen und Diskussionen über Einspeiseentgelte für den Einbruch der Nachfrage gesorgt, so der Verband.
„Die Zahlen sind wirklich alarmierend“, sagte PV Austria-Geschäftsführerin Vera Immitzer. „Der Photovoltaik-Zubau befindet sich auf einem Tiefststand seit drei Jahren und die Branche steht unter immensem Druck. Man sieht, wie schnell der Fortschritt einbricht, wenn Rahmenbedingungen ins Wanken geraten“, so Immitzer weiter. Angesichts der Situation gingen Aufträge für Unternehmen verloren und gleichzeitig geraten damit Arbeitsplätze in Gefahr.
„Ohne verlässliche, politische Leitplanken wird sich diese Situation weiter verschärfen“, sagte Vera Immitzer weiter. Dabei wartet die Branche bereits seit Jahren auf die Verabschiedung des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes (EABG). Diese würden dringend für die Fortschreibung der Energiewende gebraucht. Nach Einschätzung von PV Austria wächst aktuell die Sorge, dass sich die Gesetze noch weiter verzögern könnten.
Eine Branchenumfrage von PV Austria zeigt jedoch, dass genau an dieser Stelle der größte Handlungsbedarf besteht. So wünschten sich die Befragten vor allem eine verlässliche Politik, die für stabile Gesetze und Planungssicherheit sorgt. Dahinter folgten der Wunsch nach einer Speicheroffensive sowie nach Bürokratieabbau.
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