Neun der zehn größten Polysiliziumhersteller kommen aus China – pv magazine Deutschland


Wacker ist das einzige nicht-chinesische Unternehmen in den Top Ten, so Bernreuter Research. Die vier größten Anbieter vereinen 65 Prozent des Weltmarktes auf sich – aber auch das Gros der bestehenden Überkapazitäten.

Das auf die weltweite Polysiliziumindustrie fokussierte Marktforschungsunternehmen Bernreuter Research aus Würzburg hat seine neue Rangliste der größten Hersteller vorgelegt. Grundlage sind die Daten für das Geschäftsjahr 2024. Demnach haben neun der zehn größten Hersteller ihren Sitz in China, das Land hat damit seine Dominanz noch weiter ausgebaut und einen Weltmarktanteil von 93,5 Prozent erreicht.

Platz eins der Rangliste belegt demnach Tongwei Co., Ltd. mit einer aktuellen Jahresproduktionskapazität von 910.000 Tonnen. Auf Platz zwei liegt GCL Technology Holdings Ltd. mit 480.000 Tonnen, Platz drei belegt Daqo New Energy Corp. mit 350.000 Tonnen und auf Platz vier folgt Xinte Energy Co., Ltd. mit 300.000 Tonnen. Platz fünf bis sieben belegen Qinghai Lihao Qingneng Co., Ltd., Xinjiang East Hope New Energy Co., Ltd. und Asia Silicon (Qinghai) Co., Ltd. Mit der deutschen Wacker Chemie AG folgt auf Platz acht das einzige nicht-chinesische Unternehmen mit schätzungsweise 80.000 Tonnen Produktionskapazität – also weniger als einem Zehntel des Spitzenreiters. Hongyuan Energy Technology (Baotou) Co., Ltd. und Xinjiang Goens Energy Technology Co., Ltd. vervollständigen die Zehnergruppe.

Die ersten vier der Rangliste bedienen den Angaben zufolge allerdings nicht nur 65 Prozent des Weltmarktes, sie stehen auch „für den Löwenanteil der Überkapazität in China“. Zwei Drittel der dort zwischen 2020 und 2024 in Betrieb genommenen neuen Kapazitäten entfallen auf Tongwei, GCL, Daqo und Xinte. „Daher ist es kein Wunder, dass die Top-Vier bis Ende 2024 auch zwei Drittel der riesigen Lagerbestände bei chinesischen Polysilizium-Herstellern anhäuften“, sagt Johannes Bernreuter, Gründer von Bernreuter Research und Autor eines zuletzt im Juni aktualisierten Berichts zur weltweiten Polysiliziumindustrie (Polysilicon Market Outlook 2029).

Wacker, vor einigen Jahren – 2016 bis 2019 – noch als weltgrößter Polysiliziumhersteller gelistet, hatte 2022 noch den fünften Platz im Ranking belegt. Weil die chinesische Regierung auf eine Konsolidierung der heimischen Industrie hinwirkt und die Zahl der Unternehmen sich voraussichtlich verringern wird, sieht Bernreuter Research indes gute Chancen dafür, dass Wacker sich unter den global führenden zehn Unternehmen halten kann. Diese Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, „dass der Photovoltaik-Markt in den USA, dem Hauptzielland für Solarmodule aus nicht-chinesischem Polysilizium, sich vom scharfen Vorgehen der Trump-Regierung gegen erneuerbare Energien erholt”, sagt Bernreuter. Auch in Europa könne zudem mehr Nachfrage für Module ohne chinesisches Silizium entstehen, wenn im Dezember 2027 die Verordnung der Europäischen Union über Zwangsarbeit in Kraft tritt.

Neben Wacker waren mit Hemlock Semiconductor (USA) und OCI (Südkorea/Malaysia) noch zweitere nicht-chinesische Hersteller unter den ersten zehn im Ranking, beide sind aber 2023 aus der Spitzengruppe ausgeschieden und belegen inzwischen im weltweiten Vergleich die Plätze 14 und 16.

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