Standort des Projekts mit 400 Megawatt Anschlussleistung und 1600 Megawattstunden Speicherkapazität ist das sächsische Boxberg, wo Leag bis in die neunziger Jahre das größte Braunkohlenkraftwerk Deutschlands betrieben hat. Nach der Sprengung von drei Kühltürmen ist dort nun Platz für die „GigaBattery Boxberg 400“.
Erst vor weniger Tagen hatte Leag den Bau seines ersten „Giga-Batteriespeichers“ angekündigt: Am Kraftwerksstandort Jänschwalde in Brandenburg wird ein 1000 Megawatt/4000 Megawattstunden Batteriespeicher mit Fluence Smartstack-Technologie entstehen, dessen Inbetriebnahme für Ende 2027 oder Anfang 2028 vorgesehen ist. Wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte, wird auch in Sachsen ein „Giga-Batteriespeicher“ errichtet. Am Kraftwerksstandort Boxberg ist auf einer Fläche von sechs Hektar die „GigaBattery Boxberg 400“ mit 400 Megawatt Anschlussleistung und 1600 Megawattstunden Speicherkapazität geplant. Dafür hat Leag mit der deutschen Tochter des chineischen Unternehmens Beijing Hyperstrong Technology einen EPC-Vertrag unterzeichnet.
In Boxberg hat Leag bis in die neunziger Jahre das größte Braunkohlenkraftwerk Deutschlands betrieben. Noch heute wird dort in vier modernen Blöcken Rohbraunkohle verstromt, die allerdings 2029 beziehungsweise 2038 vom Netz gehen sollen. Der Batterie-Großspeicher wird auf sechs Hektar Fläche entstehen, wo im vergangenen Jahr noch drei Kühltürme standen.
„Das Vorhaben ist ein weiterer Meilenstein beim Aufbau unserer GigawattFactory und wird einen entscheidenden Beitrag zur sicheren und nachhaltigen Energieversorgung von morgen leisten“, sagt Adi Roesch, CEO der Leag-Gruppe. Die beiden Batterie-Großspeicher in Jänschwalde und Boxberg sollen demnach im Verbund mit dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung und geplanten wasserstofffähigen Gaskraftwerken das Herzstück der „GigawattFactory“ bilden. Für Jianhui Zhang, Chairman und CEO von Hyperstrong, stellt die Zusammenarbeit mit Leag einen wichtigen Schritt in der globalen Strategie seines Unternehmens dar, der zugleich einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland und Europa leiste und die Rolle von Energiespeichern als zentrale Säule einer nachhaltigen Energiezukunft stärke.
Hyperstrong wird der Mitteilung zufolge die Lieferung der Batteriesysteme mit Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen, die Systemintegration der elektrotechnischen Anlagen und die Errichtung des Speichers übernehmen. Dabei werde das 4-Stunden-Energiespeichersystem von Hyperstrong eingesetzt, das auf dem Produkt „HyperBlock III“ basiere. Dieses sei ein in der Praxis erprobtes Speichersystem für den industriellen Einsatz. Die Gasisolierte Schaltanlage (GIS) zum Anschluss an das 380-kV-Netz wird Siemens Energy liefern.
Europäische Kommission genehmigt Zahlungen für den Kohleausstieg
Ebenfalls am Dienstag teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit, dass die Europäische Kommission die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der Leag beihilferechtlich genehmigt hat. Der Entschädigungsbetrag von höchstens 1,75 Milliarden Euro für die endgültige Stilllegung aller Braunkohlekraftwerke der Leag sei somit vereinbar mit den beihilferechtlichen Vorgaben und dem europäischen Binnenmarkt.
„Der Strukturwandel in den Kohleregionen ist ein Generationenprojekt. Die beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission gibt hierfür endlich Planungssicherheit“, sagte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Der Anspruch auf Entschädigung für Betreiber von Braunkohlekraftwerken, die ihre Anlagen vorzeitig vom Netz nehmen müssen, war 2020 im Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) geregelt und in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag ausgestaltet worden.
„Die Finanzmittel fließen in die Vorsorgegesellschaften in Brandenburg und Sachsen. Hier baut Leag seit 2019 ein Sondervermögen für die Wiedernutzbarmachung der Tagebaue auf, das den Ländern Brandenburg und Sachsen als Absicherung dient – zusätzlich zu den Rücklagen, die wir als Unternehmen für unsere Rekultivierungsaufgaben bilden“, so Leag-Chef Adi Roesch.
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