
Alle reden über Batteriespeicher oder genauer gesagt, über den Tsunami bei der Antragsflut und den Schwierigkeiten bei Netzanschlusszusagen für große Batteriespeicher. Die Bundesnetzagentur hat nun erstmals Zahlen zu Anschlussanfragen und -zusagen veröffentlicht. Sie beziehen sich auf das Jahr 2024 und betreffen, Batteriespeicherprojekte, die auf Mittelspannungsebene realisiert werden sollen.
Demnach haben die Netzbetreiber allein im vergangenen Jahr 9710 Netzanschlussanfragen für solche Batteriespeicher erhalten. Mit den Anträgen verbunden sei eine geplante Leistung von etwa 400 Gigawatt und 661 Gigawattstunden, so die Bundesnetzagentur am Mittwoch. Im Vergleich dazu: Die bisher installierte Leistung der Speicher auf Mittelspannungsebene summiert sich auf rund 2,3 Gigawatt und die Kapazität auf etwa 3,2 Gigawattstunden.
Nach den Auswertungen der Bundesnetzagentur haben die Netzbetreiber im vergangenen Jahr rund 3800 Netzanschlusszusagen erteilt. Dabei seien auch Anträge aus den Jahren vor 2024 berücksichtigt. Die Batteriespeicher mit Zusage verfügten zusammen über 25 Gigawatt Leistung und 46 Gigawattstunden Kapazität. Ob alle zugesagten Projekt wirklich kommen, sei jedoch offen, da es zwar eine Verpflichtung für die Netzbetreiber gebe, einen Netzanschluss zu ermöglichen, nicht jedoch für die Speicherprojektierer, ihre Projekte wirklich umzusetzen.
Für die Erhebung hat die Bundesnetzagentur nach eigenen Angaben die Daten aus einer aktuellen Monitoring-Erhebung ausgewertet. Systembedingt könnten zunächst nur die Daten für 2024 erfasst werden. Entwicklung aus diesem Jahr wolle die Behörde „zu gegebener Zeit“ veröffentlichen.
Auf der Plattform „Smard“ gibt es dazu weitere Informationen. Dort zeigt sich auch, dass die Anfragen bei den Übertragungsnetzbetreibern, bei denen in der Regel Netzanschlussbegehren für sehr große Batteriespeicherprojekte landen, im Vergleich wesentlich geringer ist. Auf dem „50 Hertz Energiemarktdialog“, der am Dienstag in Berlin stattfand, hieß es von den vier Übertragungsnetzbetreibern, dass sie Netzanschlusszusagen für Batteriespeicher mit insgesamt 51 Gigawatt für die kommenden Jahre genehmigt haben. Ihre Netzanschlusskapazitäten seien damit vorerst erschöpft. Auch in diesem Fall ist letztendlich offen, ob wirklich alle großen Batteriespeicher am Ende auch realisiert werden.
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