Bau, Solarpark, Pixabay

Die AfD-Bundestagsfraktion wandte sich mit einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung in dem sie mehr über den „Flächenverbrauch und Verlust von Agrarflächen in Deutschland“ wissen wollte. Die Antwort der Bundesregierung liefert interessante Zahlen, auch zum Flächenverbrauch durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen in den vergangenen Jahren. Immer wieder drehen sich Diskussionen darum, ob sich Deutschland den Bau der Solarparks auf den potenziell landwirtschaftlich nutzbaren Flächen leisten könne.

Aus der Antwort der Bundesregierung geht hervor, dass Deutschland acht Prozent seiner Landwirtschaftsfläche zwischen 1992 und 2023 verloren hat. Konkret ging sie von gut 19,5 auf knapp 18 Hektar zurück. Dabei erfolgte diese Entwicklung vor allem im städtischen Raum, während die Rückgänge im ländlichen, dünn besiedelten Raum eher unter dem Durchschnitt lag. Daher kaum verwunderlich, dass ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen zu Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt wurden.

Doch nun zurück zur mancherorts gescholtenen Photovoltaik. Die Antwort zeigt, dass das Bundeswirtschaftsministerium das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) beauftragt, zu ermitteln, wie viel Hektar Photovoltaik-Freiflächenanlagen von Seitenrandstreifen, Acker- und Grünland beansprucht haben. Die ZSW-Zahlen weisen die Jahre 2015 bis 2024 aus und einen stetigen Anstieg seit 2019. Bis Ende Jahres 2024 belief sich die gesamte Flächeninanspruchnahme für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in allen Flächenkategorien auf insgesamt etwa 45.200 Hektar, wie die Bundesregierung in ihrer Antwort schreibt. Die Zahlen des ZSW waren zuvor noch unveröffentlicht.

Insgesamt sind 45.200 Hektar dieser Flächen insgesamt für den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen genutzt worden.

Quelle: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion “Flächenverbrauch und Verlust von Agrarflächen in Deutschland”

Sie zeigen, dass bei den Seitenrandstreifen 2015 gerade einmal 67 Hektar für Photovoltaik-Anlagen genutzt wurden. 2024 waren es dann 1360 Hektar. In der Kategorie Ackerflächen stieg der Verbrauch von 126 Hektar im Jahr 2015 auf 2721 Hektar im vergangenen Jahr. Bei Grünland gab es zwischen 2017 und 2020 eine kleine Delle. Nach den Zahlen des ZSW sind im vergangenen Jahr 658 Hektar für Photovoltaik-Freiflächenanlagen genutzt worden. Schaut man über alle drei Kategorien hinweg stieg die Fläche von 1008 Hektar auf 5596 Hektar zwischen 2015 und 2024 an. Die AfD fragte auch nach dem Verbrauch forstwirtschaftlicher Flächen für den Photovoltaik-Ausbau. „Forstwirtschaftlich nutzbare Flächen werden mangels relevanter Inanspruchnahme nicht erfasst“, so die Antwort der Regierung.

Bei der Windkraft geht die Bundesregierung von einem Flächenverbrauch von 0,5 Hektar pro Anlage aus. Bei 28.766 installierten Windkraftanlagen bis Ende 2024 macht dies einen Flächenverbrauch von 14.383 Hektar, rechnet die Regierung vor. 2533 Anlagen davon befänden sich auf Forstflächen.

Die AfD-Fraktion fragte auch nach der Entwicklung der landwirtschaftlichen Erträge der Flächen, die nun für Photovoltaik- und Windkraftanlagen genutzt werden. „Aufgrund des bisher verhältnismäßig geringen Flächenumfanges gibt es nur wenig wissenschaftliche Erkenntnisse zu land- und forstwirtschaftlichen Ertragsauswirkungen von Agri-Photovoltaik- und Windenergieanlagen“, schreibt die Bundesregierung. Für „zukünftig fundierte wissenschaftliche Aussagen zu Ertrags- und Qualitätsauswirkungen“ lasse sie aktuell in verschiedener nationalen und internationalen Agri-Photovoltaik-Forschungsprojekten Ertrags- und Qualitätsmessungen durchführen. Auch zu den Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Biodiversität traut sich die Bundesregierung „bundesweite Quantifizierung“ zu.

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