Logistik, Solarmodule, Meyer Burger

Nur zwei Tage nachdem der Schweizer Hersteller von Solarzellen und -modulen Meyer Burger am 29. Mai den Stopp der Modulproduktion in den USA und die Entlassung aller 282 Mitarbeiter am Standort Goodyear (Arizona) AZ bekanntgab, folgt eine nicht mehr überraschende Meldung zu den beiden deutschen Standorten des Unternehmens: Für die beiden deutschen Tochtergesellschaften der Meyer Burger Technology AG, die Meyer Burger (Industries) GmbH und die Meyer Burger (Germany) GmbH, wurde einer Mitteilung vom 31. Mai zufolge die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.

Seine deutsche Modulproduktion in Freiberg (Sachsen) hatte Meyer Burger bereits im März 2024 geschlossen. Der jetzige Insolvenzantrag betrifft die Solarzellenproduktion durch Meyer Burger (Industries) in Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen, Sachsen-Anhalt) mit derzeit noch 331 Mitarbeitern sowie die Meyer Burger (Germany) in Hohenstein-Ernstthal, wo 289 Mitarbeitende im Maschinenbau und in der Technologieentwicklung arbeiten.

Meyer Burger zufolge wurde „im Rahmen der laufenden Sanierungsverhandlungen“ versucht, die beiden Standorte zu erhalten. Nachdem dies bislang nicht zum Erfolg geführt habe, sollen die Bemühungen jetzt „im Rahmen der Verfahren gemeinsam mit einem gerichtlich zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter fortgesetzt werden“. Meyer Burger ist seit langem finanziell angeschlagen und hat zuletzt mit immer neuen Fristverlängerungen für Verbindlichkeiten versucht, Zeit für Gesprächen über eine Beteiligung oder Übernahme zu gewinnen. Bei der Bekanntgabe von Finanzdaten für 2024 wies das Unternehmen bereits im April daraufhin, dass sein Fortbestand „In hohem Maße unsicher“ sei.

Gleichzeitig hatte Meyer Burger die Veröffentlichung des Jahresberichts vom 15. April auf den 31. Mai verschoben; dies sei von der schweizerischen Börsenregulierungsstelle SIX Exchange Regulation so bewilligt worden. Nun hat das Unternehmen „vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung“ eine erneute Fristverlängerung beantragt.

Nach derzeitigem Stand soll die Tochtergesellschaft Meyer Burger (Switzerland) AG mit etwa 60 Mitarbeitern in Thun bestehen bleiben. Auch die Meyer Burger (Americas) Ltd., deren Mitarbeiter mit dem Ende der Modulproduktion in Arizona entlassen wurden, soll als Firma bestehen bleiben.

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