Bundesverband Elektromobilität ist insolvent – pv magazine Deutschland


Der Branchenverband Elektromobilität hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Dabei soll es ein Bündel an Ursachen geben, unter anderem die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage der Branche und Spannungen innerhalb des Verbands.

Der Bundesverband Elektromobilität (BEM) hat am vergangenen Freitag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Insolvenzantrag eingereicht, wie aus den Bekanntmachungen hervorgeht. Die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind derzeit noch unklar. Geschäftsführer Markus Emmert erklärt auf pv magazine-Nachfrage, dass der Bundesverband derzeit noch keine Angaben zu den Umständen macht.

Die Interessensorganisation, vertreten durch die Vorstände Markus Emmert und Christian Heep, darf nun ohne Zustimmung des Insolvenzverwalters nicht mehr über das Vermögen des Verbands verfügen, wie es in der Insolvenzbekanntmachung heißt. Als vorläufigen Insolvenzverwalter haben die Richter den Berliner Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus bestellt. Er ist der Bekanntmachung zufolge dazu berechtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen des Bundesverbandes Elektromobilität einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Außerdem darf er Sonderkonten eröffnen und sich einen Überblick über die Vermögensverhältnisse der Lobbyorganisation verschaffen. Dieser muss ihm vollständige Einsicht in geschäftliche Unterlagen gewähren und sie auf Verlangen des Insolvenzverwalters bis zur Entscheidung über die Eröffnung des Verfahrens herausgeben.

Fragen von pv magazine bei Voigt-Salus blieben zunächst noch unbeantwortet. Am späten Dienstagnachmittag erklärte dann in einer Mitteilung: „Die Krise des Vereins ist das Ergebnis eines Bündels an Ursachen: Auf der externen Seite haben die trübe gesamtwirtschaftliche Lage und die Schwierigkeiten für Unternehmen der E-Mobilität den Verband zunehmend belastet. Hinzu kamen interne Spannungen, die zu Irritationen bei der Mitgliederschaft geführt haben.“ Dies habe Austritte, Kündigungen, Lagerbildungen und Probleme bei Beitragszahlungen zur Folge gehabt.

Die Finanzplanung des Verbands wies dem vorläufigen Insolvenzverwalter zufolge zuletzt eine bilanzielle Überschuldung mit negativer Fortführungsprognose aus. Daher habe der Vorstand folgerichtig, einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung gestellt. „Wir bedauern die Einleitung des Insolvenzverfahrens, denn es markiert einen tiefgreifenden Einschnitt in der Geschichte unseres Verbands. Rechtlich gesehen war es aber ein unvermeidbarer Schritt“, wird der BEM-Vorstand in der Mitteilung zitiert.

Welche Auswirkungen die Zahlungsunfähigkeit des Verbands auf seine Mitglieder hat, ist bislang auch nicht bekannt. „Wir bei GridX sind sehr traurig über diese Nachricht, möchten aber betonen, dass dies keine finanziellen Auswirkungen auf uns als Unternehmen oder unsere Partner hat“, teilt das Münchner Unternehmen und BEM-Mitglied am Dienstag mit. Dem Verband gehören nach eigenen Angaben insgesamt 450 Mitglieder an, darunter Wallbox-Hersteller, Energiemanagement-Anbieter, Fahrzeughersteller, aber auch Städte und Kommunen.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Stellungnahme des Insolvenzverwalters nachträglich im Artikel ergänzt.

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