BDEW fordert Investitionsanreize für steuerbare Kraftwerke, Netzausbau und Wärme – pv magazine Deutschland


Der gemeinsam mit EY erstellte Bericht konstatiert zwar vor allem beim Ausbau der Erneuerbaren – und hier gerade bei der Photovoltaik – beachtliche Fortschritte, der BDEW mahnt trotzdem zu deutlich mehr Tempo. Aus seiner Sicht gehören dazu insbesondere der Wasserstoffhochlauf, Netzausbau, Speicher – und Gaskraftwerke.

Zum dritten Mal haben der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Unternehmensberatung EY den Fortschrittsmonitor Energiewende erstellt. Damit, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung, liege noch vor dem von der Bundesregierung angekündigten Energiewende-Monitoring „eine Vielzahl relevanter Kennzahlen vor“. Der Bericht steht zum Download zur Verfügung und fasst auf rund 70 Seiten in kompakter Form Daten und Analysen zu sechs Bereichen zusammen: Energie- und volkswirtschaftliche Betrachtung, Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung, Klimaneutrale Gase, Energienetze, Wärmewende und Verkehrswende.

Der BDEW verweist auf die deutlichen Fortschritte, die vor allem beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Emissionsminderung erzielt wurden – aber, wie eigentlich immer bei vergleichbaren Bilanzen, auch darauf, dass die Energiewirtschaft hieran einen überproportionalen Anteil hatte und andere Sektoren deutlich hinter den gesteckten Zielen zurückgeblieben sind. So konnten die Emissionen der Energiewirtschaft von ihrem allerdings auch sehr hohen Stand von 475 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 1990 um gut 61 Prozent auf 185 Millionen Tonnen im Jahr 2024 reduziert werden. Nur im Sektor Abfallwirtschaft und Sonstiges gelang mit 88 Prozent eine schnellere Reduzierung; dieser Bereich ist indes auch der in absoluten Zahlen mit derzeit noch 5 Millionen Tonnen CO2 bei weitem kleinste. Im Landwirtschaftssektor gingen die Emissionen hingegen nur um 27 Prozent zurück, im Verkehr nur um 12 Prozent. Auch der Gebäudesektor mit 52 und die Industrie mit 45 Prozent verringerten den CO2-Ausstoß deutlich langsamer als die Energiewirtschaft.

BDEW Fortschrittsmonitor Energiewende, Grafik, CO2-Reduktion
Entwicklung der Treibhausgasemissionen (in Millionen Tonnen CO2-Äquivalent).

Quelle: Fortschrittsmonitor 2025/Umweltbundesamt

„Der Fortschrittsmonitor zeigt: Die Energiebranche ist auf einem guten Weg, aber das Ziel Klimaneutralität ist noch lange nicht erreicht“, erklärt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. Die zentralen Forderungen ihres Verbands seien „eine konsequente Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus“ und außerdem „klare Investitionsanreize für Flexibilitäten wie steuerbare Gaskraftwerke und Speicher, aber auch für den Netzausbau“. Gleichzeitig müsse der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft schneller vorankommen. Der Bericht hält hierzu fest, dass von den bis 2030 angestrebten 10 Gigawatt Elektrolyseleistung bislang nur 1,6 Gigawatt gesichert, also in Planung und durch eine endgültige Investitionsentscheidung bestätigt sind. Die verbleibenden 28,45 Gigawatt befinden sich im Stadium von Machbarkeitsstudien oder Konzepten.

Metin Fidan, Partner bei EY und Leiter des Bereichs Green Transformation und Mining & Metals in der Region Westeuropa, lässt, anders als die BDEW-Geschäftsführerin, das Stichwort „Gaskraftwerke“ in seiner Zusammenfassung der zentralen Resultate aus, fordert aber ebenfalls „ein tragfähiges Rahmenkonzept mit einer klaren Kraftwerksstrategie“. Weitere Punkte seien die Synchronisierung des Ausbaus erneuerbarer Energien mit dem Netzausbau sowie „Anreize für den markt- und netzdienlichen Einsatz dezentraler Flexibilitäten wie Speicher, Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge“.

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