Die Stiftung Warentest nahm zum zweiten Mal einige Stecker-Solar-Geräte unter die Lupe. Das Ergebnis zeigt, dass die Systeme sich vor allem bei der Qualität der Anbringung unterscheiden. Zahlreiche Kandidaten zeigten erhebliche Probleme im Test.
Viele Photovoltaik-Anlagen für Balkone, Carports oder Gärten haben eine unzureichende Halterung, zu diesem Ergebnis kommt „Stiftung Warentest“ nach einer Prüfung von acht beliebten Systemen. Die getesteten Modelle stammen von den Herstellern Greensolar, Heckert, Yuma, Kleines Kraftwerk, EPP, Priwatt, PV und So sowie Anker. Nur bei zwei dieser Systeme konnte „Stiftung Warentest“ ein insgesamt gutes Ergebnis feststellen. Die meisten fielen gerade bei dem mechanischen Belastungstest durch.
Im Test wurde die Stabilität der Halterung durch eine Windlastsimulation geprüft, bei der die Module mit einem Druck von 5400 Pascal und einem Zug von 2400 Pascal belastet wurden. Bei den meisten getesteten Photovoltaik-Balkonanlagen verbogen sich die Halterungen unter dieser Belastung, bei einigen brachen sie sogar. Dies führte in einigen Fällen dazu, dass die verbogenen oder frei gebrochenen Halterungsteile durch die Solarmodule stachen. Besonders bei Anlagen, die auf Carport-Dächern oder ähnlichen Flachdächern installiert werden, können hohe Schneelasten zu weiteren Problemen führen.
Zusätzlich prüfte Stiftung Warentest die Effizienz der Stromerzeugung. Ein Sonnensimulator mit einer Strahlungsleistung von 600 Watt pro Quadratmeter wurde eingesetzt, um die Module unter realistischen Bedingungen zu testen. Verschiedene Verschattungsszenarien, etwa durch eine Lochplatte, die Bäume simuliert, oder eine vollständige Abdeckung eines kleinen Bereichs mit Pappe, um Vogelkot oder Laub nachzustellen, wurden ebenfalls berücksichtigt. Außerdem prüften die Tester das Verhalten der Module bei erhöhter Betriebstemperatur, indem sie sie eine Stunde lang mit 1000 Watt pro Quadratmeter bestrahlten.
Das Urteil von „Stiftung Warentest“ zur Solarstromerzeugung fällt insgesamt positiv aus. An den Modulen und Wechselrichtern gab es wenig zu beanstanden. Ein weiterhin bestehendes Problem bleibt jedoch die elektromagnetische Verträglichkeit. Bereits im Balkonanlagen-Test des Vorjahres stellte Stiftung Warentest fest, dass der Einsatz von Stecker-Solar-Geräten zu erheblichen Störungen von Funksignalen und Wlan-Verbindungen im Haushalt führen kann. Auch in diesem Jahr zeigte ein getestetes Gerät Schwächen in diesem Bereich, wenngleich diese weniger ausgeprägt waren als im Vorjahr.
Die Preise für Balkonkraftwerke sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Viele Systeme kosten mittlerweile nur noch zwischen 300 und 500 Euro, je nach Modell und Hersteller. Auf Flachdächern, wenn die Module im optimalen Anstellwinkel installiert sind, rentieren sich die Systeme in der Regel innerhalb von 19 bis 26 Monaten, abhängig vom jährlichen Stromverbrauch. Bei vertikal angebrachten Balkonsystemen kann die Rentabilität in etwa 27 bis 37 Monaten erreicht werden. Die Berechnungen wurden mit dem Stecker-Solar-Rechner der HTW Berlin durchgeführt.
Der vollständige Test mit den namentlich zugeordneten Testergebnissen steht bei der Stiftung Warentest gegen Bezahlung zur Verfügung.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.