Europäische Investitionsbank stellt 400 Millionen Euro für Netzausbau in Ostsachsen bereit

Die Bundesnetzagentur hat unlängst eine Diskussion zur Neugestaltung der Netzentgelte angestoßen. Darauf regierte nun ein Zusammenschluss von Unternehmen der Erneuerbaren-Branche und veröffentlichte ihr gemeinsames Positionspapier. Das Motto dabei: „Flexibilität rauf – Netzgelte runter“. Der Unternehmensallianz gehören 1Komma5°, Elli, Enpal, GP Joule, IBC Solar, Lumenaza, Octopus Energy, Sonnen und The Mobility House an.

Die Ausgestaltung der Netzentgelte ist aus Sicht der Allianz auch deshalb so wichtig, weil sie auch über den Erfolg und die Bezahlbarkeit der Energiewende entscheiden. Der Bundesrechnungshof hat ermittelt, dass für den Netzausbau zwischen 2024 und 2045 weit mehr als 700 Milliarden Euro an Investitionskosten anfallen werden, gut 300 Milliarden Euro davon in Übertragungsnetze und der Rest in Verteilnetze. Um diesen Investitionsbedarf so klein wie möglich zu halten, brauche es richtige Anreize in den Netzentgelten.

„Klar ist: Die derzeitige Netzentgeltsystematik wird den anstehenden Herausforderungen nicht gerecht. Ziel muss es sein, den Anstieg der Netzentgelte durch strukturelle Reformen so gering wie möglich zu halten“, heißt es in ihrem Positionspapier. Nach ihrer Auffassung muss eine Netzentgeltsystematik anhand klarer Prinzipien aufgebaut werden. „Kosteneffizienz, Kostenreflexivität und die Identifikation der Kostentreiber mit Blick auf Ort und Zeit der Netznutzung müssen im Zentrum stehen.“ Zudem dürfe die Debatte nicht mit häufig assoziierten Zielen wie Verteilungsgerechtigkeit oder die Behandlung spezifischer Technologien und Kundengruppen vermischt werden.

Ein zukünftiges Netzentgelt sollte drei verschiedene und klar abgrenzbare Kostenblöcke des Netzes bepreisen, wie die Unternehmen vorschlagen. So sollten Zukunftsinvestitionen durch ein dynamisches Netzentgelt in Euro pro Kilowattstunde zeitlich und örtlich variabel bepreist werden. Die Netzbetriebskosten sollten hingegen bestmöglich ihren Verursachern zugeordnet werden. Die historische Kosten/Residualkosten könnten über einen zeitlich variablen Anschlusspreis in Euro pro Kilowatt bepreist werden, wenn dies notwendig sei. Die Residualkosten sollten für eine möglichst starke Anreizwirkung möglichst gering gehalten werden. Mittel aus dem Bundeshaushalt sollten ausschließlich dafür aufgebracht werden.

Ferner fordern die Unternehmen, dass netzentlastendes Verhalten auch honoriert werden sollte. So könnten Flexibilitäten mit negativen Netzentgelten belohnt werden. In jedem Fall sollte die Netzentgeltsystematik Netzdienlichkeit in einem Level-Playing-Field durch ein dynamisches Netzentgelt anreizen. „Dies darf nicht durch Privilegierungen einzelner Verbraucher verzerrt werden“, fordern die Unternehmen.

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