
1Komma5° bietet künftig auch Klimaanlagen an.
Foto: 1Komma5°
1Komma5° kündigte am Dienstag an, ab sofort auch Klimaanlagen in sein Portfolio aufzunehmen. Sie sollen vollständig in die intelligente Steuerung durch die eigene Software Heartbeat AI eingebunden werden. Die Haushalte sollen damit auch beim Klimatisieren von günstigen, teilweise negativen Strompreisen an der Börse profitieren, sofern sie über einen Smart-Meter und einen dynamischen Stromtarif verfügen. Bisher sind Photovoltaik-Anlagen, Heimspeicher, Wärmepumpen und Wallboxen in die intelligente Steuerung für ein dynamisches Energiemanagement integriert. Nun folgen die Klimaanlagen.
„Klimaanlagen gesteuert im Takt von Wind und Sonne entlasten das Netz und senken Stromkosten und CO2-Emissionen. Wir denken Energiewende als Lösung im Gesamtsystem, so wird Kühlung zur aktiven Flexibilitätsressource im Strommarkt”, sagt Jannik Schall, Mitgründer und CPO von 1Komma5°.
Das Hamburger Start-up will mit dem Schritt auch von einem Wachstumsmarkt profitieren. Nach den Prognosen werde die Nachfrage nach Kühlsystemen aufgrund der steigenden Temperaturen in den kommenden 15 Jahren stark steigen. Der Strombedarf der Klimaanlagen ist dann in der Regel am höchsten, wenn die Sonne scheint und die Temperaturen hoch sind. Dann laufen auch die Photovoltaik-Anlagen meist auf Hochtouren, zeitweise erzeugen sie dann sogar mehr Strom als gebraucht wird und die Preise an der Strombörse sinken in den Keller. Bestes Beispiel dafür ist der vergangene Sonntag.
„Heartbeat AI nutzt günstige PV-Überschüsse, Speicher und Preissignale, um Klimaanlagen systemdienlich und kosteneffizient zu machen. Heartbeat AI speichert Strom vollautomatisch dann, wenn er günstig ist – und nutzt ihn später für die Kühlung oder verkauft ihn ins Netz, wenn die Preise besonders hoch sind“, so 1Komma5° weiter. Auf Nachfrage von pv magazine erklärte eine Sprecherin, dass zunächst die Klimageräte von Daikin angeboten würden. Diese würden dann auch über die Schnittstelle von Daikin in das Energiemanagement integriert. „Wir gehen davon aus, dass rund 80 Prozent der Klimaanlagen-Leistung direkt aus der Photovoltaik-Produktion gedeckt werden kann – der Rest kommt aus dem Speicher, der wiederum sowohl aus dem Netz (Dynamischer Stromtarif) oder von der Solaranlage gefüllt wird“, so die Sprecherin weiter. Unerwünschte Temperaturschwankungen sollen dabei vermieden werden.
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