
Der erste Bericht wertet den Zubau an Batteriespeicher 2023 in der Schweiz detailliert aus.
Grafik: Swissolar
In der Schweiz wird rund jede zweite Photovoltaik-Anlage gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert. „In den vergangenen drei Jahren hat sich der Gesamtbestand von Batteriespeichern nahezu jährlich verdoppelt“, heißt es in dem ersten umfassenden Bericht zum Schweizer Speichermarkt, den Swissolar auf seinem Mitgliedertag in Luzern am Mittwoch veröffentlichte. Ein wesentlicher Grund dafür sind auch die weiter sinkenden Speicherpreise. Für 2024 gibt Swissolar sie mit 115 US-Dollar pro Kilowattstunde an (siehe Grafik unten).

Grafik: Swissolar
Die Auswertung in dem Bericht bezieht sich auf die Zubauzahlen von 2023. Für 2024 geht Swissolar ebenfalls von einem deutlichen Wachstum aus. So dürften knapp eine Gigawattstunde Kapazität bei Batteriespeichern hinzugekommen sein. „Batteriespeicher sind ein zentrales Element für die Versorgungssicherheit der Schweiz mit Strom aus einheimischen erneuerbaren Energien. Sie machen Solarstrom flexibler nutzbar und entlasten das Stromnetz“, sagte Swissolar-Geschäftsführer Matthias Egli auch mit Blick auf den wachsenden Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch. Er wird in diesem Jahr voraussichtlich bei etwa 14 Prozent liegen.
Auch vor diesem Hintergrund sieht Swissolar die Notwendigkeit eines zügigen Ausbaus der Speicherkapazitäten. Es brauche dringend Anreize für Anlagenbetreiber, sich systemdienlich zu verhalten. „Die nötigen gesetzlichen Grundlagen sind mit dem Stromgesetz da. Nun müssen alle ihren Beitrag leisten“, sagte Swissolar-Präsident Jürg Grossen. „Die Solarbranche muss mit Batterien und Energiemanagementsystemen den Eigenverbrauch optimieren. Die Verteilnetzbetreiber müssen ihre Tarife und Steuerinstrumente der neuen Produktionsrealität anpassen. Und die Politik muss die Rahmenbedingungen weiter optimieren. Es ist wichtig, dass die von uns mitentwickelte Lösung einer Vergütung zu Stundenmarktpreisen rasch kommt.“
Nationale Speicherstrategie notwendig
Der Verband fordert eine nationale Speicherstrategie, um den Ausbau von kombinierten Photovoltaik-Speicher-Systemen weiter zu fördern. „Batteriespeicher, die Strom kurzfristig zwischenspeichern und bei Bedarf innert Millisekunden ins Netz speisen können, müssen bei künftigen Energieszenarien berücksichtigt werden“, ergänzte Swissolar-Vizepräsidentin Gabriela Suter. Eine nationale Speicherstrategie müsse alle Speicher – sowohl saisonale als auch kurzfristige – umfassen. So könne ein unverhältnismäßiger Ausbau der Netze verhindert werden.
In dem Bericht sind noch sechs Handlungsempfehlungen von Swissolar für Politik, Netzbetreiber und Branche enthalten. So sollte den dezentralen Batteriespeichern eine angemessene Rolle im Energiesystem zugewiesen werden. Zudem sei es wichtig Preissignale und finanzielle Anreize zu gestalten. Überdies müsse es gezielte Anreize für die intelligente Integration von Batteriespeichern in das Energiesystem geben. Quartier- und Regionalspeicher würden dabei den Netzausbaubedarf verringern. Wichtig ist aus Sicht von Swissolar auch, den Zugang für Batteriespeicher zu den Regelenergiemärkten zu erleichtern und Hindernisse beim Datenaustausch zu beseitigen.
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