Photovoltaik-Projektvermarkter Innpro stellt Insolvenzantrag – pv magazine Deutschland


Das Unternehmen hatte im Juli die Plattform „PV Marktplatz“ für Direktinvestment-Angebote gestartet. Im September wurde diese aber bereits durch die Sunlife-Gruppe übernommen.

Als „neue Vergleichsplattform für Photovoltaik-Direktinvestments“ kündigte im Juli dieses Jahres die InnPro Gesellschaft für Vermarktung Innovativer Produkte mbH die Online-Plattform „PV Marktplatz“ an. Die bereits 2011 gegründete Firma mit Sitz in Stuttgart Firma war nach eigenen Angaben „in der Projektentwicklung, dem Vertrieb und dem Betrieb von Photovoltaik-Anlagen“ aktiv, rund 450 Photovoltaik-Projekte hat sie demnach realisiert. Über die Marktplatz-Plattform sollten Privatanleger und „semi-professionelle Investoren, die gezielt in einzelne, wirtschaftlich eigenständige Photovoltaik-Anlagen investieren möchten“, angesprochen werden. Schon kurz nach dem Start machte eine weitere Mitteilung deutlich, welche Zielgruppe man besonders im Auge hatte: Innpro sprach hierbei direkt potenzielle Investoren an, die den Investitionsabzugsbetrag (IAB) nutzen wollen – „mittelständische Unternehmen, Freiberufler, Gutverdiener und Selbstständige“.

Ob es mit dieser Art von Vertrieb durch Innpro weitergeht, ist für die nach Unternehmensangaben rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 1.800 in den Projekten involvierte Investoren nun aber ungewiss. Innpro hat am Montag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der „PV Marktplatz“ besteht aber weiter, denn er wird gar nicht mehr von Innpro betrieben. So zumindest stellt sich die momentane Lage in einem nicht ganz leicht zu entwirrenden Geflecht von Geschäftsbeziehungen und Transaktionen dar.

Innpro-Geschäftsführer Marc Schnieringer teilte seinen Kunden in einer kurzen E-Mail mit, „dass wir beim Amtsgericht Stuttgart einen Insolvenzantrag stellen mussten“. Über die Gründe gab es keine Angaben. Man bitte um Geduld, weil bis zur Bestellung eines vorläufigen Insolvenzverwalters keine Kommunikation möglich sei. Das zuständige Amtsgericht Stuttgart hat indes am Montag um 13 Uhr mit Rechtsanwalt Philipp Grub bereits einen vorläufigen Insolvenzverwalter benannt. Eine Anfrage von pv magazine bei Innpro nach Gründen für die Insolvenz und den weiteren geplanten Schritten blieb bis zum Dienstagabend indes unbeantwortet.

Den „PV Marktplatz“ hatte Innpro bereits im September, also nur zwei Monate nach dem Start, abgegeben. Marc Hegemann, zuvor Vertriebsleiter bei Innpro, wechselte blieb zwar weiterhin für den Marktplatz verantwortlich, dieser wechselte aber unter das Dach der Sunlife-Gruppe. Diese ist in mehreren Sparten im Photovoltaik-Geschäft unterwegs: Sunlife-Energy (Akquise und Projektierung), Sunlife-Montage (Bau und Installation), Sunlife-Electricx (ein Team eigens zur terminsicheren Realisierung von Netzanschlüssen), Sunlife-Service (Verwaltung, Monitoring und Wartung) sowie die Marke Sunlife-Sales, die in diesem Verbund für die Vermarktung zuständig ist, unter anderem über „PV Marktplatz“. Marc Hegemann ist Geschäftsführer, Gesellschafter ist Sunlife-Chef Mark Breit.

Im Zuge der Innpro-Insolvenz werden sich die diversen Beteiligten nun vermutlich bemühen müssen, die neuen Strukturen klarzustellen. So findet sich auf der von Sunlife-Montage betriebenen Webseite „dachvermieten.net“ neben dem eigenen auch noch das Logo von Innpro. Und während Sunlife-Energy seinen Sitz in Zschorna (Sachsen) hat, residieren Sunlife-Sales und Sunlife-Service in Stuttgart, beide in der Widmaierstraße 10. An derselben Adresse hat auch Innpro seinen Sitz. Eine organisatorische Verbindung zwischen Innpro und Sunlife-Sales besteht aber nicht mehr, so Marc Hegemann gegenüber pv magazine.

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