Schweiz führt einen Winterstrombonus für Photovoltaik-Anlagen ein – pv magazine Deutschland


Der Bonus gilt für Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 100 Kilowatt, die im Winterhalbjahr vom 1. Oktober bis zum 31. März mehr als 500 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt Solarstrom erzeugen. Der Bundesrat hat außerdem das Ziel für die Stromerzeugung aus Photovoltaik bis 2030 auf 18,7 Terawattstunden angehoben.

Der Schweizer Bundesrat hat in dieser Woche einen Winterstrombonus für Photovoltaik-Anlagen beschlossen, die ab dem 1. Januar 2026 in Betrieb genommen werden. Der Mechanismus gilt für Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung ab 100 Kilowatt. In einem erläuternden Bericht zur Revision des Bundesrats wird erklärt, dass der Bonus leistungsabhängig ist und an den spezifischen Stromertrag der Photovoltaik-Anlage im Winterhalbjahr vom 1. Oktober bis zum 31. März gekoppelt ist.

Um den Bonus zu erhalten, müssen die Anlagen einen Schwellenwert von 500 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt im Winterhalbjahr überschreiten. Der Bonus wird durch Abzug von 500 Kilowattstunden pro Kilowatt vom Gesamtertrag berechnet, um sicherzustellen, dass er nur für eine im Vergleich zu einer durchschnittlichen Photovoltaik-Anlage deutlich höhere Stromproduktion im Winter gewährt wird.

„Diese Berechnungsmethode soll sicherstellen, dass nur diejenigen Anlagen vom Winterstrombonus profitieren, die einen deutlich höheren spezifischen Winterstromertrag als eine durchschnittliche Anlage im Schweizer Mittelland aufweisen, der zwischen 250 und 300 Kilowattstunden pro Kilowatt liegt“, heißt es im erläuternden Bericht. Der Bonus werde zudem als einmalige Zahlung auf der Grundlage des spezifischen Winterstromertrags berechnet, der über drei Winterhalbjahre gemittelt wird, und sowohl für Photovoltaik-Anlagen mit als auch ohne Eigenverbrauch gewährt wird.

„Der spezifische Winterstromertrag von mehr als 500 Kilowattstunde pro Kilowatt Leistung entspricht dem spezifischen Winterstromüberschuss der Anlage. Für jede Kilowattstunde pro Kilowatt spezifischen Winterstromüberschusses wird für Anlagen ohne Eigenverbrauch ein Bonus von 3,50 Schweizer Franken pro Kilowatt installierter Leistung als einmalige Zahlung gewährt“, erklärt der Bericht.

Weiter heißt es, dass für Photovoltaik-Anlagen, die durch eine gleitende Marktprämie gefördert werden, die 3,50 Schweizer Franken pro Kilowatt über den 20-jährigen Ausgleichszeitraum aufgeteilt werden, was einen Betrag von 0,175 Schweizer Franken pro Kilowatt pro Jahr ergibt, der mit dem Winterstromüberschuss der Anlage multipliziert wird.

Der neue Mechanismus ersetzt den seit 2023 geltenden Höhenbonus für Photovoltaik-Anlagen in der Schweiz. Der Höhenbonus galt für Photovoltaik-Anlagen in mindestens 1500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, die in dem Halbjahr zwischen dem 1. Oktober und dem 31. März mindestens 500 Kilowattstunden pro Kilowatt produzierten. Er deckte bis zu 60 Prozent der förderfähigen Investitionskosten qualifizierter Projekte im alpinen Hochland ab.

Der Bundesrat hat außerdem neue Zwischenziele für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis zum Ende des Jahrzehnts verabschiedet, da die Schweiz gemäß dem Bundesgesetz über die Versorgungssicherheit im Elektrizitätsbereich auf der Grundlage erneuerbarer Energiequellen bis 2035 ein Ziel von 35 Terawattstunden aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) und bis 2050 ein Ziel von 45 Terawattstunden anstrebt.

Das neue Ziel sieht vor, bis 2030 eine Stromproduktion aus erneuerbaren Energien von 23 Terawattstunden zu erreichen, davon 18,7 Terawatt aus Photovoltaik. Damit muss die Erzeugung in den kommenden Jahren mehr als verdoppelt werden, wie es von Swissolar hieß. Der Schweizer Photovoltaik-Verband rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang der neu installierten Leistung auf etwa 1,6 Gigawatt, nachdem im Jahr 2024 der Rekord von 1,8 Gigawatt erreicht war.

Die Schweiz verfügte Ende 2024 über eine kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung von 8,17 Gigawatt. Nach Erwartungen von Swissolar werden in diesem Jahr voraussichtlich etwa 8,2 Terawattstunden Solarstrom produziert.

Nach dem Bericht von Swissolar sind in den vom Bundesrat angestrebten Jahresproduktionsmengen auch fünf Terawattstunden Solarstrom im Winterhalbjahr vorgesehen. Diese Menge entspricht dem aktuell durchschnittlichen Winterimport der Schweiz oder auch 15 Prozent des in dieser Periode verbrauchten Stroms.

Swissolar hatte sich erst kürzlich mit einem „Aktionsplan 2030“ an die Politik gewandt. Darin werden stabile Rahmenbedingungen und Nachbesserungen gefordert, um den Photovoltaik-Zubau wenigstens auf dem aktuellen Niveau von etwa 1500 Megawatt pro Jahr zu halten. Zudem wird der verstärkte Einsatz von Speichern und Flexibilitäten verlangt.

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