
Im Zuge der Erneuerung der Mittelspannungsleitung will Westnetz auch einige Ortsnetzstationen ersetzen.
Foto: Westnetz
Westnetz hat als zuständiger Verteilnetzbetreiber angekündigt, ein Mittelspannungskabel in Wickede-Echthausen komplett zu erneuern. Zuvor war es binnen kurzer Zeit zu zwei technischen Störungen gekommen, die zu Versorgungsunterbrechungen führten und mit dem umgehenden Einsatz von Notstromaggregaten behoben wurden. Allerdings hat Westnetz nun „nach eingehender Abwägung“ beschlossen, keine punktuellen Reparaturen am fehlerhaften Kabel mehr vorzunehmen, sondern die neun Kilometer lange Mittelspannungsleitung komplett zu erneuern und einige Ortsnetzstationen zu ersetzen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich vier Monate dauern, wie Westnetz am Freitag weiter mitteilte.
Während der Bauarbeiten soll Echthausen weiterhin über die Aggregate mit Strom versorgt werden. Die Umschaltung auf die Versorgung durch das Kabelnetz werde schrittweise nach Baufortschritt erfolgen, während die Aggregate sukzessive abgebaut werden.
In der Zeit wird es jedoch zu Einschränkungen für die Benutzung von Photovoltaik-Anlagen kommen. Westnetz bittet die Betreiber vor Ort dringend, ihre Photovoltaik-Anlage außer Betrieb zu nehmen, solange die Stromaggregate in Betrieb sind. Der Verteilnetzbetreiber wollte die betroffenen Haushalte in den vergangenen Tagen persönlich informieren. Eine Suche im Marktstammdatenregister ergibt für das Postleitzahlengebiet über 1000 Photovoltaik-Anlagen mit rund 15 Megawatt Gesamtleistung. Die Antwort auf eine Rückfrage von pv magazine bei Westnetz zur genauen Zahl der betroffen Photovoltaik-Anlagen, und ob es für die betroffenen Betreiber eine Entschädigung gibt, stand noch aus.
Während die Photovoltaik-Anlagen also während der Baumaßnahmen nicht genutzt werden dürfen, soll es für das Laden von Elektrofahrzeugen sowie die Nutzung von Wärmepumpen keine Einschränkungen geben. Dennoch sei es eine Herausforderung, die Stromaggregate so zu betreiben, dass die in Echthausen verbauten Wärmepumpen einsatzfähig blieben, teilte Westnetz mit. Sie bräuchten eine konstante Leistung und eine Frequenz von 50 Hertz, um die normale Drehzahl des Kompressors zu gewährleisten. Diese Anforderungen seien jedoch technisch nicht mit einer gleichzeitigen Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen zu vereinbaren, so der Verteilnetzbetreiber.
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