Visualisierung des 1000 Megawatt/4000 Megawattstunden Batteriespeichers mit Fluence Smartstack-Technologie, den Leag am Kraftwerksstandort Jänschwalde bauen will.

Leag hat den Bau seines ersten „Giga-Batteriespeichers“ angekündigt. Es sei ein Liefervertrag mit Fluence für die „GigaBattery Jänschwalde 1000“ mit 1000 Megawatt Leistung und 4000 Megawattstunden Kapazität abgeschlossen worden. Das ist bisher in dieser Dimension das größte Batteriespeicher-Projekt in Deutschland.

Die Grundsteinlegung soll nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens voraussichtlich im Mai oder Juni 2026 erfolgen, wie eine Sprecherin von Leag auf Anfrage von pv magazine erklärte. Die Inbestriebnahme könne dann voraussichtlich Ende 2027 oder Anfang 2028 erfolgen. „Der Netzanschluss am bestehenden Kraftwerksstandort für die ‚GigaBattery‘ ist gesichert“, sagte die Leag-Sprecherin weiter. Zur Höhe der Investitionssumme wollte sich der Energiekonzern nicht äußern.

Der Batteriespeicher in Jänschwalde soll zur Stabilisierung des Stromnetzes und eine effizientere Nutzung von Photovoltaik und Windkraft eingesetzt werden. Es kommt die Speicherlösung „Smartstack“ von Fluence zum Einsatz. Das Projekt ist Teil der sogenannten „GigawattFactory“, für die Leag an seinen ehemaligen Kohlekraftwerks- und -abbaustandorten den Bau großer Photovoltaik-Anlagen, Windparks und Batteriespeicher in den kommenden Jahren plant.

Der Liefervertrag sieht vor, dass Fluence seine Eisenphosphat-Batteriezellen zur Verfügung stellt sowie die Systemintegration der elektrotechnischen Anlagen und die Errichtung des Speichers übernimmt. Es soll auf einer etwa zehn Hektar großen Fläche südöstlich des Kraftwerks Jänschwalde entstehen. Die Lieferung der Schaltanlage zum Anschluss an das 380 Kilovolt Netz werde Siemens Energy übernehmen, teilte Leag weiter mit.

„Die Dimensionen machen dieses Projekt zu etwas Besonderem“, erklärte Thomas Brandenburg, Geschäftsführer der Leag Clean Power GmbH. „Die technische Auslegung als Vier-Stunden-Speicher unterstützt den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in der‘ GigawattFactory‘, hilft bei der Netzstabilisierung und ermöglicht durch geringere spezifische Investitionskosten eine optimale Auslastung des bestehenden Netzanschlusses.“

Binnen kürzester Zeit sind damit drei sehr große Speicherprojekte in Deutschland angekündigt worden. Ende Oktober gab es den Spatenstich für einen Speicher mit 400 Megawatt Leistung und 700 Megawattstunden Kapazität durch RWE am Standort des ehemaligen AKW Gundremmingen. Erst wenige Tage davor waren die Kühltürme gesprengt worden. Zu Beginn der Woche folgte dann Eco Stor. Es begann offiziell den Bau seines 300 Megawatt/714 Megawattstunden-Speichers in Förderstedt in Sachsen-Anhalt.

Ein Abfrage von pv magazine bei den Übertragungsnetzbetreibern ergab, dass sie rund 37 Gigawatt an Netzanschlusszusagen für Batteriespeicher vergeben haben. Diese Projekte wollen die Betreiber möglichst bis 2029 und damit vor dem Auslaufen der Netzentgeltbefreiung für die großen Batteriespeicher ans Netz bringen. Mehr dazu können Sie in der November-Ausgabe des pv magazine Deutschland lesen. Sie erscheint am 13. November.

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