Balkonsolar, Stecker-Solar-Gerät

Der Petitionsausschuss des Bundestags befasste sich am Montag mit der Forderung, Kleinspeicher in Mieter-Haushalten mit einem „Smart-Meter Light“ auszurüsten und sie so als Beitrag zur Netzstabilität zu nutzen. Aktuell scheitere dies an der fehlenden Zertifizierung der intelligenten Messsysteme, stellte Stefan Rouenhoff (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, in der öffentlichen Sitzung heraus. Er machte den Petitenten auch wenig Hoffnung, dass diese Zertifizierung schnell möglich sein wird. Die Diskussion über die aktuellen Smart Meter hätten dies gezeigt: Die Zertifizierung der Smart-Meter Light wäre „ein langwieriger Prozess“, so Rouenhoff.

In Deutschland sind aktuell rund zwei Millionen Kleinspeicher mit 18,5 Gigawattstunden Kapazität installiert. „Das ist die Hälfte aller Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland“, sagte Schmitz, der die Petition im Frühjahr startete und bereits in der Vergangenheit mit einem Vorstoß zur Entbürokratisierung von Photovoltaik-Balkonanlagen via Petion erfolgreich war. Diese Speicher könnten das Netz stabilisieren, Stromspitzen abfedern und auch helfen, Ortsnetztrafos zu entlasten. Die meisten täten das aber nicht, „weil sie es nicht dürfen“, so Schmitz weiter.

Die herkömmlichen Smart Meter, also ein intelligentes Messsystem mit Smart-Meter-Gateway und Steuerbox, seien für viele Haushalte ohne größere Erzeugungsanlagen oder steuerbare Verbraucher und eher niedrigem Stromverbrauch „nicht kosteneffizient und technisch zu komplex“, heißt es in seiner Petition. Für einen netzdienlichen Betrieb dieser Kleinspeicher sei jedoch eine zeitgenaue Erfassung des Verbrauchs erforderlich, die durch eine moderne Messeinrichtung mit vereinfachter Datenkommunikation ohne Rückkanal effizienter und günstiger möglich wäre. Damit könnte zudem der Smart-Meter-Rollout in Deutschland erheblich beschleunigt werden. Bislang ist die Abdeckung von Haushalten mit intelligenten Messsystemen marginal.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Steckersolar, Christian Ofenheusle, war ebenfalls bei der Anhörung im Petitionsausschuss dabei. Er verwies darauf, dass das Preistreibende am Smart-Meter nicht das Gerät selbst sei, sondern die Technik drumherum, die Datentransfers und die eingebauten Sicherheitsstufen. Diese seien aber für Miethaushalte ohne Wärmepumpe oder Wallbox überflüssig.

Rouenhoff sagte in der Sitzung weiter, dass die Bundesregierung alle Speicher stärken wolle und dies gerade mit Blick auf die Netzdienlichkeit. Er erklärte einschränkend „Nicht alles, was wir uns wünschen, ist technisch eins zu eins umsetzbar.“ Die Nutzung von Kleinspeichern sei mit einem sehr hohen Prozessaufwand verbunden und die Verteilnetzbetreiber seien aktuell noch nicht in der Lage, „das tatsächlich umzusetzen“, so Rouenhoff.

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