SMA, „Gigawatt-Factory“, Niestetal, Hessen, Deutschland, Produktion, Fabrik, Wechselrichter

Der Wechselrichter- und Systemtechnikanbieter SMA Solar Technology will sein im September letzten Jahres begonnenes Restrukturierungs- und Transformationsprogramm ausweiten. Damals waren Einsparungen von 150 bis 200 Millionen Euro jährlich angekündigt worden. „Angesichts eines anhaltend schwachen Marktes und immensen Preisdrucks im Heim- und Gewerbebereich“, so Vorstandschef Jürgen Reinert, müsse das Programm insbesondere in der Division Home & Business Solutions mit Produkten für Privat- und kleinere Gewerbeanlagen ausgeweitet werden. Das Geschäft mit Lösungen für Großkraftwerke entwickle sich sehr gut, im Heimbereich erlebe man hingegen „insbesondere in unserem Kernmarkt Deutschland“ stark rückläufige Zubauzahlen.

Deshalb will SMA mit der erweiterten Restrukturierung die Home & Business-Abteilung wieder „auf einen klaren Erfolgskurs“ bringen und das Unternehmen insgesamt durch eine ausgewogene Entwicklung beider Divisionen sichern. „Wir werden unsere Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen, indem wir uns künftig noch stärker auf unsere Kernkompetenzen fokussieren“, so Reinert weiter. Diese Kernkompetenzen lägen einerseits bei technischem Know-how im Bereich Cybersicherheit und Qualität und andererseits in der Fähigkeit, „ganzheitliche Lösungen nach höchsten, internationalen und nationalen Standards zu entwickeln“.

Neben solchen eher allgemein gehaltenen Absichtserklärungen veröffentlichte SMA auch einige konkrete Schritte, die nun umgesetzt werden sollen. Das Unternehmen will demnach über das laufende Programm hinaus „zusätzliche jährliche Einsparungen von mehr als 100 Millionen Euro“ erzielen. Dies hatte SMA bereits Anfang September bei der erneuten Korrektur seiner Umsatz- und Ergebnisprognose für das Jahr 2025 angekündigt.  Nun gibt SMA zudem auch den geplanten Abbau von „etwa 300“ Vollzeitstellen in Deutschland und 50 Vollzeitstellen international bekannt. Hierzu habe man bereits erste Gespräche mit den Mitbestimmungsgremien aufgenommen. SMA hat nach eigenen Angaben derzeit rund 4000 Mitarbeiter weltweit, der Personalabbau, der im Januar beginnen und bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll, entspricht also einer Reduzierung um gut neun Prozent.

„Die größten Hebel zur Erreichung des Einsparpotenzials im Heim- und Gewerbebereich“ sieht SMA auf drei Ebenen. Dies ist zunächst eine „Optimierung“ der Aufwendungen von Forschung und Entwicklung, insbesondere eine „Anpassung des Produktportfolios“, eine stärkere Nutzung des SMA-Kompetenzzentrums in Indien und auch der Rückzug aus unprofitablen Märkten. Weiterhin ist die Rede von „einer reduzierten Wertschöpfungstiefe in Bezug auf die Hardware“ – also der Auslagerung bestimmter Produktionsbereiche – und einem Ausbau der Produktionskapazitäten in Polen. Beides zusammen ermögliche „eine stärkere Internationalisierung“. Als dritten Punkt nennt SMA eine effizientere Servicestrategie „mit verbesserten Service-Zeiten, reduzierten Kosten und angepassten Preisen“.

Zudem sollen im gesamten Unternehmen weitere Einsparpotenziale erschlossen werden. Das ursprüngliche Einsparziel sei bereits „in greifbarer Nähe“, erklärte der im Februar als „Chief Transformation Officer“ in den SMA-Vorstand bestellt Olaf Heyden, doch mit Blick auf die aktuelle Situation sei es „zwingend erforderlich, weitere Anpassungen an unserer Kostenbasis und unserem Geschäftsmodell vorzunehmen“.

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