BSW-Solar fordert Ausbauziel von 100 Gigawattstunden Batteriespeicher bis 2030 – pv magazine Deutschland


Die aktuelle installierte Speicherkapazität muss damit in den kommenden fünf Jahren etwa vervierfacht werden.  Empfehlungen, wie der Speicherausbau schneller und systemdienlich erfolgen kann, hat der Verband auch im Gepäck.

Die Rolle von Batteriespeichern im Energiesystem und ihr Beitrag zum Gelingen der Energiewende wird auf bundespolitischer Ebene bislang wenig beachtet und in den Planungen berücksichtigt. Bestes Beispiel dafür ist der vor rund einem Monat veröffentlichte Bericht der Bundesnetzagentur zur Versorgungssicherheit, der die aktuelle Dynamik bei großen Batteriespeichern nicht adäquat berücksichtigte. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert daher von der Bundesregierung, ein verbindliches Ausbauziel für Batteriespeicher bis 2030 festzulegen. Eine Mindestkapazität von 100 Gigawattstunden sollten gesetzgeberisch festgeschrieben werden.

Nach pv magazine-Recherchen sind aktuell im Marktstammdatenregister 2.143.665 Batteriespeicher in Deutschland in Betrieb. Sie verfügen über eine Bruttoleistung von 15,67 Gigawatt und eine nutzbare Speicherkapazität von 24,13 Gigawattstunden. Allein in diesem Jahr sind bislang mehr als 400.000 Speichersysteme mit knapp 5,5 Gigawattstunden hinzugekommen.

Seine Forderung nach einem Ausbauziel verband der BSW-Solar mit der heutigen Handelsblatt-Konferenz „Energiespeicher 2025“, auf der Vertreter aus Industrie, Netzbetrieb, Energieversorgung und Technologie zusammenkommen, um über die Rolle von Stromspeichern für die Transformation unseres Energiesystems zu debattieren. Neben der zentralen Forderung veröffentlichte der Verband auch noch Empfehlungen an die Bundesregierung, wie mit Beschleunigung und Vereinfachung von Netzanschlüssen ein schnellerer und systemdienlicherer Speicherausbau gelingen könne. 64 Prozent der Befragten wünschen sich dies dringend, so ein erstes Ergebnis der noch laufenden Branchenbefragung. Bereits mit der Einführung unverbindlicher Netzanschlussauskünfte ließen sich die Netztransparenz erhöhen und Anfragen gezielter stellen. Auch sollten verbindliche Reservierungsmöglichkeiten für Netzkapazitäten geschaffen werden, die in angemessener Form den Projektfortschritt berücksichtigen, um zum einen die Planungs- und Investitionssicherheit für Projektierer zu verbessern, so ein Ergebnis der Befragung.

Ferner fordert der BSW-Solar, die Digitalisierung von Netzanschlussbegehren vorzuschreiben, die Fristen im Netzanschlussprozess zu vereinheitlichen und bei Nicht-Einhaltung zu sanktionieren. Die im Koalitionsvertrag angekündigte baurechtliche Privilegierung für Großbatteriespeicher müsse schnell umgesetzt werden. Daneben sollte nach Ansicht von 45 Prozent der Befragten die Netzentgeltbefreiung beim Strombezug für Speicher über das Jahr 2029 hinaus verlängert werden. Ebensoviele wünschen sich von der Politik die klare Umsetzung von Multi-Use-Regeln für den flexiblen Einsatz von Speichern mit Grün- und Graustrom.

Doch es geht nicht nur um die großen Batteriespeicher. Auch Photovoltaik-Heimspeicher, die sich nach Hochrechnungen des BSW-Solar bis Ende Juli auf etwa 23 Gigawattstunden summiert haben, müssten zum Vorteil des Energiesystems aktiv genutzt werden. „Sie reduzieren den Bedarf an Reservekraftwerken und den Umfang des Netzausbaus, verringern Abregelungen von Solar- und Windkraftanlagen, deren Förderbedarf, stabilisieren die Börsenstrompreise und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Überbrückung von Dunkelflauten“, sagt BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Doch auch bei ihrem Einsatz gibt es noch Hemmnisse. Der regulatorische Rahmen müsse so weiterentwickelt werden, damit sie ihr volles Potenzial entfalten könnten.

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