
Abtransport der Module
Foto: Meyer Burger Technology AG
Die Schweizer Börse SIX Exchange Regulation AG hat der Meyer Burger Technology AG eine Fristverlängerung bis Ende August gewährt, um ihren Geschäftsbericht 2024 vorzulegen. Ende Juli – mit Ablauf der letzten, bereits verlängerten Frist – hatte das Photovoltaik-Unternehmen einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verschiebung ist aus Sicht von Meyer Burger notwendig, da aktuell noch Verhandlungen über Restrukturierungen und Teilverkäufe verschiedener Gesellschaften laufen. Das Unternehmen sei in Gesprächen mit verschiedenen Parteien, so Meyer Burger.
Die Verhandlungen könnten erhebliche Auswirkungen auf den Geschäftsbericht haben, da sie einen wesentlichen Einfluss auf die darin enthaltenen Bewertungen und Finanzzahlen haben werden. „Die potenziellen Auswirkungen dieser Verhandlungen und solcher Teilverkäufe auf die Liquiditätslage und den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024 sowie auf die darin enthaltenen Bewertungen und bestimmte Finanzkennzahlen von Meyer Burger sind sehr bedeutend“, betont das Photovoltak-Unternehmen. Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, könnte der Jahresabschluss fertiggestellt werden. Bislang sei es nicht möglich, den aus den Verhandlungen resultierenden Anpassungsbedarf sowie das bisherige Fehlen von Zusagen zur Deckung der Finanzierungslücke abzubilden.
Die Aktien von Meyer Burger sind aktuell vom Börsenhandel ausgesetzt.
Ende Mai hatten die deutschen Gesellschaften von Meyer Burger Insolvenz angemeldet. Rund 620 Mitarbeiter der Solarzellenfertigung in Thalheim sowie dem Standort für Photovoltaik-Technologieentwicklung und Maschinenbau in Hohenstein-Ernstthal sind davon betroffen. Die Fertigung der Heterojunction-Solarmodule am sächsischen Standort Freiberg hatte Meyer Burger schon im Frühjahr 2024 heruntergefahren. Nur wenige Tage vor Bekanntwerden der Insolvenz hatte das Photovoltaik-Unternehmen auch den Stopp seiner Modulfertigung am US-Standort Goodyear verkündet.
Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Lucas Flöther zeigte sich zu Beginn des Insolvenzverfahrens verhalten optimistisch bezüglich einer Investorenlösung. Die deutschen Gesellschaften sollten zunächst weitergeführt werden. Das Insolvenzgeld sichert noch bis Ende August die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter.
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