
Neben Solarparks sind für das Großprojekt auch ein großer Batteriespeicher und der Bau eines KI-Rechenzentrums in Weida-Land geplant.
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In der Verbandsgemeinde Weida-Land in Sachsen-Anhalt gibt es ganz große Pläne. Dort laufen aktuell Vorbereitungen für das Großprojekt „Energieverbund Weida-Land“ auf Hochtouren. „Der KI-Campus als Rechenzentrum mit dem Großbatteriespeicher in Schraplau und die dezentralen Solarparks bilden gemeinsam einen regionalen Energiekreislauf: Strom wird dort genutzt, wo er erzeugt wird. Das stärkt die Versorgungssicherheit, schafft Arbeitsplätze, sichert Steuereinnahmen und macht die Region unabhängiger“, heißt es auf der Website von Greenmake, einem Entwickler von großen Batteriespeicher.
Doch was ist konkret geplant? „Das Solarcluster Weida-Land umfasst mehrere Solarparks in verschiedenen Mitgliedsgemeinden“, erklärt Michael Krieger, der das Projekt kommunikativ begleitet, auf Anfrage von pv magazine. Bis 2028 sollen so schrittweise Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 500 Megawatt installiert werden. Bis dahin soll auch das neue Umspannwerk einsatzbereit sein.
Dazu wird ein großer Batteriespeicher in Schraplau geplant, der in verschiedenen Ausbaustufen immer mehr Leistung und Kapazität bekommen soll. Bis 2028 ist die Installation eines Großspeichers basierend auf Lithium-Eisenphosphat-Technologie mit etwa 500 Megawatt Leistung und 1750 Megawattstunden Kapazität vorgesehen. Der Speicher – so die Planungen – wird direkt am Netzknotenpunkt des neuen Umspannwerks Schraplau-Obhausen angebunden. In der finalen Ausbaustufe soll er dann auf rund 800 Megawatt Leistung und 2800 Megawattstunden Kapazität bis 2035 erweitert werden. „Die Anlage wird netzdienlich betrieben und leistet einen Beitrag zur Stabilisierung und Flexibilisierung der regionalen Energieversorgung“, sagt Krieger. So sei der Speicher netzbildend, könne Momentanreserve bereitstellen und die Spannungshaltung unterstützen. Im Falle eines Stromausfalls ermögliche seine Schwarzstartfähigkeit einen eigenständigen Wiederanlauf des Netzes.
Daneben ist dann noch der Bau des KI-Campus mit Rechenzentrum vorgesehen. Dies werde modular in mehreren Bauphasen über einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren realisiert. „Die ersten Einheiten sollen ebenfalls Ende der 2020er-Jahre in Betrieb gehen“, sagt Krieger.
Die Gesamtinvestitionen liegen für Solarparks und Batteriespeicher im Milliardenbereich. „Die genaue Summe hängt von der finalen Ausgestaltung der Einzelprojekte ab“, so Krieger weiter. Insgesamt sollen mehrere Hundert Arbeitsplätze in der Region mit dem Großprojekt entstehen. Die Planer wollen es jedoch nicht allein auf der grünen Wiese planen. Von Anfang an werde es im Dialog mit den Bürgern entwickelt, ist bei Greenmake zu lesen. Die erste Informationsveranstaltung, bei der die Bürger informiert werden sollen und Fragen stellen können, sei für September geplant.
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