US-Zoll beschlagnahmt Qcells-Solarzellenimporte aus Südkorea – pv magazine Deutschland


Qcells hat bestätigt, dass die US-Grenzschutzbehörde eine unbestimmte Menge seiner Solarzellenimporte aus Südkorea beschlagnahmt hat. Das Unternehmen behauptet, dass die Zellen keine chinesischen Komponenten enthalten. Es kündigte an, mit der Behörde zusammenzuarbeiten, um das Problem zu lösen.

von pv magazine USA

Die US-amerikanische Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) hat eine nicht näher benannte Menge an Solarzellen des Photovoltaik-Herstellers Qcells beschlagnahmt, wie das Unternehmen gegenüber pv magazine USA bestätigte. Die Beschlagnahme erfolgte mit Verweis auf den „Uyghur Forced Labor Prevention Act“ (UFLPA) – ein Gesetz, das die Zollbehörde seit Mitte 2022 anwendet um zu verhindern, dass Waren, die in der chinesischen Region Xinjiang in Zwangsarbeit hergestellt wurden, auf den US-Markt gelangen.

Das Photovoltaik-Unternehmen machte keine Angaben zu Menge oder Wert der beschlagnahmten Produkte. Das CBP-Dashboard für die UFLPA-Durchsetzungsstatistiken zeigt, dass die Behörde im Juni sieben Lieferungen mit Elektronik-Produkten im Gesamtwert von 3,37 Millionen US-Dollar beschlagnahmt hat. In diese Kategorie fallen hauptsächlich Solarmodule und -komponenten sowie Batterien. Dem Dashboard ist zu entnehmen, dass es sich bei den Beschlagnahmungen um die erste für Elektronik-Produkte aus Südkorea seit Beginn der UFLPA-Durchsetzung handelt.

Qcells erklärte, die beschlagnahmten Solarzellen enthielten kein Material aus China. Das Unternehmen will jede Vermutung dieser Art der Zollbehörden widerlegen, und hofft auf eine rasche Lösung des Problems. „Alles, was in den Zellen enthalten ist, stammt nicht aus China“, sagte Scott Moskowitz, Vice President of Market Strategy and Industry Affairs bei Qcells. Moskowitz sagte, das Unternehmen arbeite mit der CBP zusammen, um die Herkunft der Zellen zu dokumentieren und zu klären, und hofft auf eine „relativ schnelle Lösung“ des Problems. „Es handelt sich um eine Routinekontrolle“, sagte Moskowitz.

Die Aktion der UFLPA markiert eine abrupte Zunahme der Beschlagnahmungen von elektronischen Geräten aus Südkorea. Qcells ist im Besitz von Hanwha Solutions, einem südkoreanischen Konglomerat. Die Zellen, die das Unternehmen in die USA importiert, sollen aus seinen Fabriken in Südkorea und Malaysia stammen.

In den USA baut Qcells die erste vertikal integrierte Produktionsstätte für kristalline Solarmodule seit dem Zusammenbruch von Solarworld Americas Inc. im Jahr 2018 auf, das eine solche Fabrik nahe Portland im US-Bundesstaat Oregon betrieben hatte. Mit dem Hochfahren der Zellproduktion in seinem Werk in Cartersville im US-Bundesstaat Georgia will das Unternehmen seine Abhängigkeit von importierten Solarzellen für die US-Modulherstellung verringern.

Qcells erklärte, die Beschlagnahmung seiner Importe sei Teil einer erwarteten Eskalation der Durchsetzung von Handelsmaßnahmen im Allgemeinen und des UFLPA im Besonderen. Sollte dies der Fall sein, würde die Eskalation die kurzfristigen Bemühungen der heimischen Solarbranche um die Wiederherstellung einer stabilen Zellversorgung für die heimische Photovoltaik-Produktion, die als schwaches Glied in der US-Lieferkette gilt, weiter erschweren. US-Handelszölle auf Solarimporte und FEOC- (Foreign owned entity concern-) Beschränkungen, die sich auf die Verwendung chinesischer Vorprodukte auswirken, gehören zu den weiteren Faktoren, die die inländische Zellversorgung beeinträchtigen dürften.

Während einige einheimische Hersteller, wie Mission Solar Energy und T1 Energy, ihre Zellfabrikprojekte angeblich vorantreiben, haben andere, wie Meyer Burger, ihre Zellproduktionspläne gestoppt.

Eine höhere inländische Produktion von Solarzellen sei der langfristige Schlüssel für eine schnellere Verlagerung der Photovoltaik-Herstellung in die USA, so Moskowitz. Die UFLPA-Beschlagnahmungen von Elektronik-Importen sind indes nicht neu. Seit Beginn der UFLPA-Durchsetzung hat die CBP schätzungsweise 1600 Sendungen im Wert von mehr als 800 Millionen US-Dollar zurückgehalten.

Die Zollbehörde hat auch Importe der chinesischen Photovoltaik-Unternehmen Longi Solar und Jinkosolar zur Überprüfung durch die UFLPA zurückgehalten. Die Behörde gibt in der Regel nicht bekannt, was mit den beschlagnahmten Importen geschieht. (Ben Santarris)

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