Immer mehr Ladestrom stammt dabei aus Photovoltaik-Anlagen. Gleichzeitig steigen die Neuzulassungen wieder, wie eine aktuellen KfW-Studie zeigt.
Neuzulassungen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden legen zu: Für das zweite Quartal dieses Jahres machen Fahrzeuge mit Elektroantrieb rund 29 Prozent aller Neuzulassungen aus – ein deutlicher Sprung gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres, in dem der Anteil noch unter 20 Prozent lag. Das geht aus einer aktuellen Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hervor.
Einen neuen Höchstwert gab es demnach am Grünstromanteil des Ladestroms. Das sei darauf zurückzuführen, dass immer mehr Haushalte über eine Photovoltaik-Anlage verfügen. Innerhalb von zwei Jahren stieg der Anteil des selbsterzeugten Ladestroms von rund 23 Prozent auf 36 Prozent. Damit stammt mehr als ein Drittel des Ladestroms aus Eigenproduktion. 44 Prozent Grünstrom seien im Jahr 2025 von Fremdanbietern dazu gekauft worden.
Zudem hat der Anteil reiner Elektroautos an den deutschen Autoexporten stark zugenommen: Inzwischen machen sie rund 27 Prozent aus. Im ersten Quartal 2025 lieferten die Hersteller monatlich im Schnitt 82.000 Stromer ins Ausland. Das entspricht einem Exportwert von 3,4 Milliarden Euro. Damit erwirtschaften die deutschen Autobauer mit Elektroautos den größten Exportüberschuss im Vergleich zu anderen Antrieben: Die Ausfuhren übersteigen die Einfuhren um den Faktor fünf. Bei Benzinern liegt dieses Verhältnis bei etwa 2,5. Hauptabnehmer sind EU-Staaten, die USA und das Vereinigte Königreich.
Der Kaufpreis ist nach Angaben der KfW-Studie mit 59 Prozent nach wie vor das meistgenannte Hindernis für den Erwerb eines Elektroautos. Zugleich haben die Vorbehalte zur Ladeinfrastruktur deutlich abgenommen: Während vor fünf Jahren noch 72 Prozent gegenüber dem Ausbau der Ladeinfrastruktur Bedenken hatten, sind es inzwischen nur noch 51 Prozent. Zudem ist die Sorge um die Reichweite von 54 auf 44 Prozent zurückgegangen. Heute betrachten nur noch 30 Prozent der Befragten die Ladezeiten als störend – vor 5 Jahren waren es noch 50 Prozent.
Geteilte Einstellung gegenüber Elektromobilität
Etwa die Hälfte der befragten Haushalte (49 Prozent) stehen der Elektromobilität grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, wie die Zahlen der KfW weiter zeigen. Zehn Prozent besitzen bereits ein Elektroauto. Allerdings beabsichtigen lediglich drei Prozent im kommenden Jahr ein solches Fahrzeug zu kaufen – der niedrigste Wert seit Jahren. Auf der anderen Seite lehnen 45 Prozent die Nutzung von Elektroautos strikt ab oder würden sie nur in Betracht ziehen, wenn keine anderen Antriebsarten mehr verfügbar wären.
Um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln, lassen sich gemäß der KfW-Studie verschiedene Maßnahmen ergreifen. Wichtig sei es zum einen, bestehende Wissenslücken in der Bevölkerung zu schließen – etwa durch bessere Information über Sicherheit, Umweltbilanz oder Nutzung im Alltag. Zum anderen könnten gezielte Anreize helfen, das Laden zeitlich flexibel und netzdienlich zu gestalten. Außerdem sollten bürokratische Hürden abgebaut werden, damit auch Menschen in Mehrfamilienhäusern leichter Zugang zu Lademöglichkeiten bekommen.
Die Angaben zu den Einstellungen der Haushalte zu Elektroautos stammen aus einer Auskopplung des „KfW-Energiewendebarometers 2025“. Dabei handelt es sich um eine jährlich durchgeführte, repräsentative Erhebung. Für die aktuelle Ausgabe wurden 5119 private Haushalte in Deutschland zu ihrem Verhalten und ihren Ansichten rund um den Klimaschutz befragt.
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