Die vom Berliner Zentrum Nachhaltige Transformation zum zweiten Mal erarbeitete Studie betrachtet große Unternehmen ab 100 Millionen Euro Jahresumsatz. Als Marktführer identifiziert das ZNT mit Enpal, Eon und 1Komma5° drei deutsche Anbieter. Insgesamt wurden rückläufige Installations- und Umsatzzahlen ermittelt.
Im vergangenen Dezember legte das Zentrum Nachhaltige Transformation (ZNT) an der Quadriga Hochschule Berlin erstmals einen „Unternehmensmonitor“ vor, der die größten europäischen Anbieter von Photovoltaik-Anlagen auf dem Endkundenmarkt (B2C) aufführte. Nun folgt die zweite Ausgabe („Europäischer Solarmarkt – Unternehmensmonitor 2025“), bei der zudem auch die Zahl von installierten Wärmepumpen abgefragt wurde – letzteres allerdings nur für den deutschen Markt. Die nächste Version soll nach Angaben des ZNT auch hierzu Zahlen für den europäischen Markt liefern.
Der Bericht, das stellen die Autoren Benjamin Kupke und Torsten Oltmanns selbst bereits in der Vorbemerkung klar, „erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit“ – diese Anmerkung fand sich auch schon im vergangenen Jahr. Wie bereits bei der Premiere ist die Datenbasis löchrig, was nicht den Autoren anzulasten ist. Vielmehr können oder wollen etliche der befragten Unternehmen die bei ihnen angefragten Daten nicht liefern. Auch wenn die Teilnahme „im Vergleich zum letzten Jahr zugenommen hat, bleibt die Transparenz insbesondere bei Umsatz- und Installationszahlen nach wie vor unzureichend“, heißt es im Bericht. Die Datenbasis sei deshalb „uneinheitlich und teilweise unvollständig“.
Ziel des Berichts war es, alle Unternehmen zu erfassen, die 2023 oder 2024 mit Verkauf und Installation von Photovoltaik-Anlagen und Stromspeichern für Privatkunden mindestens 100 Millionen Euro Jahresumsatz erzielt haben. Ein weiterer Indikator war die Zahl der installierten Anlagen. Bei Unsicherheiten hinsichtlich des Umsatzes waren die Installationszahlen ausschlaggebend für die Platzierung im Ranking. Das Problem bei einigen Unternehmen ist allerdings, dass sie auch zur Zahl der Installationen keine Angaben veröffentlichen. Erfasst wurden zunächst einmal nur solche Unternehmen, zu denen belastbare Informationen vorlagen. Sie wurden ergänzend auch direkt kontaktiert, in etlichen Fällen blieb dies aber ohne Antwort. Letztendlich ist der Report somit eine Zusammenfassung aus veröffentlichten Daten, auf Anfrage gelieferten Angaben sowie – notgedrungen – auch Schätzungen. Sofern „keine öffentlich zugänglichen oder verwertbaren Daten“ vorlagen, wurden die betreffenden Unternehmen nicht in das Ranking aufgenommen, sind im Bericht aber „relevante Marktteilnehmer“ aufgeführt.

Grafik: ZNT Berlin
Auf dieser Grundlage wurde für den Bericht Enpal als der europaweit marktführende Anbieter Photovoltaik-Anlagen im B2C-Bereich ermittelt, mit 860 Millionen Euro Umsatz und rund 25.000 neu installierten Anlagen im Jahr 2024. Im Vorjahr waren es demnach allerdings 905 Millionen Euro Umsatz und 31.000 Anlagen. Den zweiten Platz belegt Eon mit 600 Millionen Euro Umsatz; zu den Installationszahlen gibt es keine Angaben. Für 2023, als Eon ebenfalls auf Platz zwei lag, war die Datenlage umgekehrt, damals wurden im Bericht keine Umsatzzahlen genannt, dafür aber eine Schätzung von gut 26.000 Anlagen.
Den dritten Platz für 2024 belegt 1Komma5° mit 520 Millionen Euro Umsatz (keine Angaben zu den Installationszahlen). Gegenüber 2023 (460 Millionen Euro) rückte das Unternehmen damit um einen Platz vor und tauschte die Position mit Energiekonzepte Deutschland (EKD), im Bericht mit 310 Millionen Euro Umsatz und 12.000 installierten Anlagen geführt (2023: 500 Millionen bzw. 16.000 Installationen). Damit belegen vier deutsche Unternehmen die ersten Plätze im Ranking, zwei weitere sind unter den ersten zehn.
Insgesamt, das konstatiert auch der Unternehmensmonitor, ist der B2C-Markt für die Unternehmen schwieriger geworden, die Zahlen sind tendenziell rückläufig. Soweit ersichtlich, haben nur 1Komma5°, die französische EDF ENR und Svea Solar aus Schweden ihr Geschäftsvolumen steigern können. Der Bericht steht zum Download auf der Website des ZNT bereit.
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