Topcon bricht 2024 Dominanz von Perc als führende Photovoltaik-Technologie – pv magazine Deutschland


Insgesamt 703 Gigawatt an Solarmodulen sind nach Angaben der Experten im vergangenen Jahr ausgeliefert worden. Die Spotmarktpreise fielen dabei um 33 Prozent binnen Jahresfrist, womit sich eine Lernrate von 25,6 Prozent für den Zeitraum 1976 bis 2024 ergibt.

Lernkurve, Photovoltaik, 1976 bis 2024, ITRPV-Roadmap
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Quelle: 16. Ausgabe der International Technology Roadmap for Photovoltaics (ITRPV)

Der globale Photovoltaik-Markt wächst und wächst. Für das Jahr 2024 ist in der 16. Ausgabe der International Technology Roadmap for Photovoltaics (ITRPV) ein Rekordwert von 703 Gigawatt an ausgelieferter Modulleistung vermerkt. Dabei sank der gewichtete durchschnittliche Spotmarktpreis für kristalline Solarmodule binnen Jahresfrist um rund 33 Prozent. Die Lernkurve, die den durchschnittlichen Verkaufspreis von Solarmodulen in Abhängigkeit von den kumulierten Auslieferungen angibt, weist damit für den Zeitraum von 1976 bis 2024 eine Lernrate von 25,6 Prozent auf, wie die Forscher angaben. Diese Lernrate spiegele die Auswirkungen des technologischen Fortschritts sowie der Marktbedingungen auf die Preise wider.

Für die ITRPV-Roadmap sind Daten von 49 internationalen Institutionen entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette ausgewertet und aufbereitet worden. In dem 96-seitigen Dokument finden sich zahllose Grafiken zu den verschiedenen Technologietrends. Die ITRPV-Roadmap kann kostenfrei beim VDMA heruntergeladen werden, dessen Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel den Bericht alljährlich aktualisiert.

Ausgewählte Trends

Der Photovoltaik-Markt wird weiterhin von der kristallinen Silizium-Technologie dominiert. Ihr Marktanteil lag 2024 bei rund 98 Prozent, der Rest entfällt auf Dünnschicht. Dabei dominieren monokristalline Czochralski-Silizium-Wafer (Cz-Si) den Markt vollständig. Der Anteil von n-type-Wafern liegt bei etwa 70 Prozent, die damit die p-type-Materialien übertreffen. Darauf basiert auch die Markteroberung der n-type-Topcon-Technologie, die im Jahr 2024 erstmals den Photovoltaik-Weltmarkt dominierte. Sie löste damit p-type-basierten Perc-Zellen an der Spitze ab.

Auf dem Vormarsch seien zudem Silizium-Heterojunction- und Back-Contact-Solarzellen auf Topcon- und Heterojunction-Basis. Diese werden in Zukunft voraussichtlich Marktanteile gewinnen, wie die Autoren der Roadmap schreiben. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass in Massenproduktion hergestellte Tandem-Siliziumzellen in zehn Jahren voraussichtlich einen zweistelligen Marktanteil haben werden.

Bei Wafern dominieren die großen Formate M10 und G12 mit ihren rechteckigen Varianten. Nach Angaben in der ITRPV-Roadmap werden die Formate G12 und G12(R) bis 2035 etwa 75 Prozent des Marktes ausmachen. Noch größere Formate als G12 würden dann voraussichtlich zehn Prozent Marktanteil haben und rechteckige M10-Formate rund 15 Prozent.

Fast alle Solarmodule sind oder werden bifazial sein. Es wird mit einem Marktanteil von etwa 90 Prozent gerechnet, wobei dieser Wert im Laufe des nächsten Jahrzehnts auf 95 Prozent steigen soll. Ein Fokus der Hersteller liegt auf der Reduzierung des Materialverbrauchs. Dabei beobachten die Wissenschaftlicher Fortschritte bei der Reduzierung des Polysiliziumverbrauchs durch Reduzierung der Waferdicke, der Reduzierung des Silberverbrauchs durch Feinliniendruck und der Verwendung kupferhaltiger Metallisierung. Auch die Durchsatzwerte der Fertigungsanlagen würden im kommenden Jahrzehnt weiter steigen.

Modulgrößen

Im Markt für private Dachanlagen werden Module mit einer Größe von über zwei Quadratmetern ab diesem Jahr voraussichtlich einen höheren Marktanteil gewinnen, wie es in der Roadmap heißt. Module mit einer Größe zwischen 1,8 und 2,0 Quadratmetern würden jedoch den größten Anteil behalten. Der Marktanteil noch kleinerer Module werde in den nächsten drei Jahren auf unter sechs Prozent sinken.

Bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen stellen die Autoren der ITRPV-Roadmap dagegen eine stärkere Verschiebung zu größeren Modulen fest. Module unter 2,5 Quadratmetern werden demnach wohl eher ein Nischendasein fristen, während Module zwischen 2,5 und 3,0 Quadratmetern den Großanlagenmarkt dominieren werden. Module über 3 Quadratmetern werden nach den Prognosen in den nächsten zehn Jahren etwa 25 Prozent des Marktanteils erobern.

Doch nicht nur Module werden immer größer, auch die Fertigungen der Hersteller. Fabriken mit einer Produktionskapazität von über fünf Gigawatt werden voraussichtlich die zukünftige Produktionslandschaft dominieren, so die Autoren der Roadmap. Kleinere Modulfabriken mit Kapazitäten unter fünf Gigawatt und sogar unter einem Gigawatt würden jedoch voraussichtlich auch nach zehn Jahren noch für Spezialanwendungen und regionale Märkte in Betrieb bleiben.

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