Lade zeigt Einsparpotenzial beim Umstieg auf Elektroautos im Gewerbe – pv magazine Deutschland


Mit wenigen Klicks lässt sich mit dem kostenlosen Online-Tool ermitteln, wie sich Photovoltaik-Strom und intelligentes Lademanagement auf die Betriebskosten einer gewerblichen Fahrzeugflotte auswirken. In der Beispielrechnung von Lade könnten bis zu 5,6 Milliarden Euro eingespart werden – sie hat jedoch einen entscheidenden Annahmefehler.

Der Mainzer Wallbox-Hersteller Lade hat ein kostenfreies Online-Tool entwickelt, mit dem Unternehmen die Betriebskosten ihrer Fahrzeugflotte kalkulieren können, wenn sie sie auf Elektromobilität umstellen würden. Zu Beginn geben Nutzer – etwa Gewerbebetreibende – verschiedene Parameter ein: Wie viele Fahrzeuge täglich geladen werden müssen, wie hoch die verfügbare Photovoltaik-Leistung ist und wie viel Leistung andere Verbraucher, wie Klimaanlagen oder Wärmepumpen, am gleichen Netzanschluss benötigen. Außerdem tragen sie noch den Preis pro Kilowattstunde ein, den sie bei ihrem Stromanbieter zahlen sowie die Kosten, die bei der Entstehung ihres Solarstroms anfallen, wie Lade zu seinem Online-Tool erklärt.

Im nächsten Schritt werden die Ladegewohnheiten erfasst: Nutzer tragen ein, wie viel Energie ein Fahrzeug täglich benötigt und zu welchen Zeiten es mit der Ladestation verbunden ist. Das Tool gibt dabei Orientierungshilfen durch Beispiele wie den Verbrauch eines Tesla mit 17 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.

Auf Basis dieser Angaben berechnet das Tool die gesamtgeladene Energiemenge für die Fahrzeugflotte und splittet diese auf in Energie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage und dem Stromnetz. Zusätzlich zeigt es potenzielle Einsparungen bei CO2 und Energiekosten pro Jahr, wenn ein Unternehmen die Ladeinfrastruktur mit dem herstellereigenen Tarif intelligent steuern würde. Die CO2-Einsparungen basieren dabei auf einem Referenzwert der typischen Emissionen eines Gaskraftwerks von 434 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Das Tool berücksichtigt ausschließlich Antriebskosten der Firmenwagenflotten, wie es in der Mitteilung weiter heißt. Faktoren wie Kauf- und Leasingkosten, Einsparpotenziale bei der Wartung sowie Fördermöglichkeiten werden nicht mit einbezogen.

Nach einer Beispielrechnung des Unternehmens könnten deutsche Gewerbebetriebe jährlich rund 5,6 Milliarden Euro sparen, wenn sie ihre Flotte mit dem intelligenten Tarif von Lade betreiben würden. „Intelligenz“ bedeutet hier, dass die Steuerung der Ladevorgänge durch selbstlernende KI-Systeme erfolge und das Fahrzeug nicht direkt anfängt zu laden, nachdem es an der Wallbox eingesteckt wurde. Jeder Ladevorgang wird gemäß den Unternehmensangaben unter Berücksichtigung von Wetterdaten und Verfügbarkeit, Mobilitätsbedarf und sogar dem Verbrauchsprofil des Gebäudes optimiert.

Beispielrechnung von Lade

Grundlage der Schätzung des Einsparpotenzials von 5,6 Milliarden Euro ist eine Beispielrechnung des Unternehmens mit konkreten Annahmen: Demnach sind in Deutschland rund 5,68 Millionen gewerblich genutzte Fahrzeuge unterwegs, die im Schnitt 22.000 Kilometer pro Jahr zurücklegen. Für diese Fahrzeuge vergleicht Lade die Antriebskosten von Strom versus Diesel für die gleiche Reichweite. Angenommen wird ein Stromverbrauch von 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer beim Elektrofahrzeug und ein Verbrauch von 7 Litern Diesel beim Verbrenner. Als Stromkosten setzt das Unternehmen 30 Cent nett pro Kilowattstunde Netzstrom, 6 Cent pro Kilowattstunde aus eigener Photovoltaik-Erzeugung und 68 Cent netto pro Kilowattstunde für das Laden unterwegs an. Den Dieselpreis kalkuliert der Ladelösungs-Hersteller mit 1,38 Euro netto pro Liter.

Auf dieser Basis ergeben sich nach den Angaben des Unternehmens jährliche Gesamtkosten von 12,04 Milliarden Euro für Diesel – im Vergleich zu 6,44 Milliarden Euro für Strom. Sparen können Flottenbetreiber dem Unternehmen zufolge durch den Einsatz ihre intelligenten Ladetarifs, wobei möglichst viel Solarstrom genutzt und das Laden intelligent gesteuert wird. So kommt der Wallbox-Anbieter auf eine Ersparnis von 5,6 Milliarden Euro.

Allerdings geht das Unternehmen in seiner Berechnung davon aus, dass alle gewerblich genutzten Fahrzeuge in Deutschland mit Diesel betrieben werden. Dass bereits ein Teil der Flotten elektrisch oder mit anderen Kraftstoffen unterwegs ist, bleibt in der Kalkulation unberücksichtigt.

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