In seinem wöchentlichen Update für pv magazine gibt OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, einen kurzen Überblick über die wichtigsten Preistrends in der weltweiten Photovoltaik-Industrie.
Der Global Polysilicon Marker (GPM), die OPIS-Benchmark für Polysilizium außerhalb Chinas, notierte in dieser Woche bei 20,36 Dollar (19,61 Euro) je Kilogramm beziehungsweise 4,6 US-Cent (4,4 Euro-Cent) je Watt und blieb damit aufgrund unveränderter Marktgrundlagen gegenüber der Vorwoche unverändert.
Der weltweite Polysiliziummarkt bleibt gedämpft, ohne dass es zu nennenswerten Verschiebungen bei Angebot und Nachfrage kommt. Die Auslastung der Waferproduktion in Südostasien, dem Hauptimportmarkt für Polysilizium, zeigt keine Anzeichen von Wachstum. Die Unsicherheit in Bezug auf die internationale Handelspolitik lässt eine kurzfristige Erholung der weltweiten Polysiliziumnachfrage unwahrscheinlich erscheinen. Die Akteure auf diesem Markt beobachten genau, inwieweit die US-Handelspolitik nicht-chinesische Produkte begünstigt und damit die Nachfrage nach Polysilizium aus anderen Weltregionen ankurbelt, da die Rentabilität der weltweit aktiven Hersteller eng mit der Entwicklung der internationalen Handelspolitik verknüpft ist.
Dieser Trend wirkt sich allmählich aus. Am 1. Februar verkündete US-Präsident Donald Trump eine ab dem 4. Februar in Kraft tretende Erhöhung der Zölle auf alle Importe aus China um zehn Prozent. Dies betrifft Solarprodukte über die gesamte Lieferkette hinweg. Auch wenn dies die Nachfrage nach Polysilizium nicht direkt ankurbelt, signalisiert es doch eine zunehmende Beschränkung für Waren, die Vorprodukte aus China enthalten, was letztlich die Nachfrage nach Polysilizium aus nicht-chinesischer Produktion unterstützen könnte.
Der China Mono Grade, die von OPIS ermittelte Preiseinschätzung für Mono-Grade-Polysilizium aus China, blieb in dieser Woche stabil bei 33,625 Renminbi Yuan (4,44 Euro) je Kilogramm, was 0,076 Yuan (1,005 Cent) je Watt entspricht. Ähnlich unverändert blieb der China Mono Premium, die Preiseinschätzung von OPIS für chinesisches Mono-Grade-Polysilizium, das für die Produktion von n-Typ-Ingots verwendet wird, bei 40,375 Yuan (5,34 Euro) je Kilogramm beziehungsweise 0,091 Yuan (1,203 Cent) je Watt.
Beide Preise blieben gegenüber der Vorwoche konstant, weil der chinesische Markt wegen des Mondneujahrsfestes (29. Januar) geschlossen war. Im Januar, vor dem Neujahrsfest, war der Preis für China Mono Premium allerdings drei Wochen in Folge gestiegen, wobei sich die Diskussionen der Marktteilnehmer auf zwei Hauptprobleme konzentrierten: die Dauer der niedrigen Auslastungsraten bei den Polysiliziumherstellern und die Nachhaltigkeit der beobachteten Preiserholung.
Die meisten chinesischen Polysiliziumhersteller arbeiteten zuletzt weiterhin mit reduzierter Auslastung. Abgesehen von einem Hersteller von granularem FBR-Polysilicium (aus Wirbelschichtreaktoren), der aufgrund eines relativ geringen Drucks auf seine Lagerbestände eine Auslastungsrate von 70 Prozent beibehielt, arbeiteten die Hersteller mit Siemens-Reaktoren mit einer durchschnittlichen Rate von 30 bis 40 Prozent. Einige Marktteilnehmer gaben jedoch zu bedenken, dass die jüngste Preiserholung irreführende Signale aussenden und die Hersteller dazu veranlassen könnte, die Produktion vorzeitig hochzufahren. Hierdurch könne sich die Dauer der Preiserholung verkürzen.
Nach Angaben der China Nonferrous Metals Industry Association (CSIA) beliefen sich die chinesischen Polysiliziumimporte im Jahr 2024 auf insgesamt 39.800 Tonnen, während die Exporte 40.000 Tonnen erreichten und damit erstmals in der Geschichte die Importe übertrafen. Der Anstieg der Exporte wurde Berichten zufolge zum Teil durch den weiter voranschreitenden Markteintritt bestimmter Solarmodule verursacht, für die chinesisches Polysilizium verwendet wurde, das den in den USA geltenden Bestimmungen zur Rückverfolgbarkeit entspricht. Sollte sich dieser Handelsfluss fortsetzen, gehen die Branchenteilnehmer davon aus, dass Chinas Polysiliziumexporte in den nächsten zwei Jahren weiter zunehmen werden, insbesondere da in Regionen wie Indien, Indonesien und dem Nahen Osten neue Wafer-Produktionskapazitäten angekündigt sind.
—— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, LPG/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltgütern. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. ——
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