Die Quartalsberichte der börsennotierten Modulhersteller stehen an. Daher werden noch die Lager an alten Modulen in Cashflow umgewandelt und günstig abverkauft, beobachtet unser Modulpreisexperte, Martin Schachinger von pvXchange.
Erneut sind die Modulpreise leicht gesunken, auch wenn das auf Basis des seit Längerem existierenden Preisniveaus unterhalb der Produktionskosten kaum noch vorstellbar ist. Zu erklären ist das nur mit anhaltenden Sonderverkaufsaktionen zur Lagerbereinigung bei Händlern und Herstellern. Das Quartalsende steht vor der Tür und damit die Veröffentlichung von Zahlen bei den börsennotierten Unternehmen. Diese sollen möglichst positiv ausfallen und da macht sich zu viel Lagerware nicht so gut, insbesondere wenn diese laufend abgewertet werden muss. Leider ist die Nachfrage bislang nicht derart angezogen, wie erhofft. Es bleibt den Anbietern also nur der Versuch, ihre Kunden mit weiteren Rabattaktionen zum Kauf zu bewegen.
Ob die Strategie des Sich-Gegenseitig-Unterbietens aufgeht, ist zu bezweifeln. Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale, bei der auf längere Sicht keine Preisstabilisierung oder -erholung erkennbar ist. Die Hoffnung auf immer niedrigere Preise setzt bei den potenziellen Abnehmern keine Kaufanreize. Viele haben selbst noch ältere Ware im Lager, aber die Kundschaft dafür fehlt. Erstmals macht sich der eher flaue Photovoltaik-Markt auch in den deutschen Zubauzahlen bemerkbar. Diese sind im August so niedrig wie schon lange nicht mehr. Insbesondere das Kleinanlagensegment ist eingebrochen, aber auch die Segmente der mittleren bis großen Anlagen schwächeln zunehmend. Dabei gibt es gerade bei den Gewerbeanlagen noch ein riesiges Potenzial zu heben, wie in früheren Kommentaren berichtet.
Die Preise für High-Efficiency-Module sind zum wiederholten Male stärker gefallen als die Preise der Mainstream- oder Low-cost-Module. Die Produkte mit den Zelltechnologien Perc (p type) und Topcon (n type) nähern sich preislich weiter an, da sich vor allem Topcon-Module überproportional verbilligen. Zu unterscheiden sind davon nach wie vor Notverkäufe und Lagerräumungen von Perc-Modulen mit niedrigen Leistungsklassen, die unter Low Cost fallen und keine so hohe Preisdynamik aufweisen. Dort sind es vor allem die immer wieder neu angebotenen riesigen Mengen, die den Markt beeinflussen.
In China werden nach wie vor beide Technologien in großen Mengen gefertigt, wobei Perc-Module vor allem in lokalen Freiflächen-Projekten eingesetzt werden. Auch dort gibt es aber kaum noch einen Preisvorteil durch Einsatz der älteren Technologie. Diese neu gefertigten Perc-Module landen auch gar nicht mehr auf dem europäischen Markt. Hier ist vor allem eine Topcon-Modulschwemme zu verzeichnen, da die Importmengen von den Herstellern noch immer nicht richtig reguliert werden. Es bleibt abzuwarten, ob sich die angekündigten und vollzogenen Produktionsdrosselungen im vierten Quartal bei uns durch eine Angebotsreduzierung bemerkbar machen und wir dadurch Preisstabilität bekommen – wünschenswert wäre es aus genannten Gründen.
Übersicht der nach Technologie unterschiedenen Preispunkte im September 2024 inklusive der Veränderungen zum Vormonat (Stand 17.09.2024):
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— Der Autor Martin Schachinger ist studierter Elektroingenieur und seit 30 Jahren im Bereich Photovoltaik und regenerative Energien aktiv. 2004 machte er sich selbständig und gründete die international bekannte Online-Handelsplattform pvXchange.com, über die Großhändler, Installateure und Servicefirmen neben Standardkomponenten für Neuinstallationen auch Solarmodule und Wechselrichter beziehen können, welche nicht mehr hergestellt werden, die aber für die Instandsetzung defekter Photovoltaik-Anlagen dringend benötigt werden. —
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