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Bisher bestehen Stromtarife aus einem fix vereinbarten Grundpreis in Euro pro Monat oder Jahr und einem fixen Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde. Ab 2025 müssen Energieversorger ihren Kunden zudem sogenannte dynamische Stromtarife anbieten, deren Arbeitspreise an die Preise des Großhandels gekoppelt sind, genau genommen an den EPEX Spot Markt und dort in der Regel an den Day-Ahead-Markt. Bei einem solchen Tarif ändern sich stündlich die Preise und jeder Tag ist verschieden – an Tagen mit viel Wind und Sonne kann Strom sehr billig sein. Zusätzlich zum Börsenpreis besteht der Arbeitspreis zudem aus feststehenden Umlagen, Steuern, Abgaben und Netzentgelten.

Die Verbraucherzentrale NRW weist darauf hin, dass Haushalte ein intelligentes Messsystem brauchen, um die Preisveränderungen genau abrechnen zu können – ein Recht auf Einbau besteht ab 2025. Die einmalige Installationsgebühr beträgt 30 Euro, die jährlichen Kosten liegen für Haushalte bis 10.000 Kilowattstunden Stromverbrauch bei 20 Euro pro Jahr und für Haushalte mit Wärmepumpe und E-Auto-Ladestation bei 50 Euro pro Jahr. Zusätzlich empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW eine automatische Verbrauchssteuerung entsprechend der tagesaktuellen Börsenpreise, was allerdings eine weitere technische Ausstattung erfordert.

Beim Preis der Tarife, der sich aus dem festen Grundpreis und dem dynamischen Arbeitspreis zusammensetzt, machen die Verbraucherschützer auf ein wichtiges Detail aufmerksam: „Die meisten Energieversorger finanzieren sich über eine fixe monatliche Gebühr. Darüber hinaus wird von einigen Anbietern eine Gebühr erhoben, die auf den flexiblen Arbeitspreis aufgeschlagen wird. Diese Gebühren sind ein wichtiges Unterscheidungsmal und sollten besonders geprüft werden.“ Stromvergleichsportale seien für die Recherche nur für eine Vorauswahl möglicher Anbieter hilfreich, da die dortigen Preise wenig aussagekräftig seien. Statt dessen sollten Interessenten auf die Internetseiten der ausgewählten Anbieter gehen, um deren Angebot zu dynamischen Stromtarifen genau zu verstehen.

Zudem empfehlen die Verbraucherschützer, vor Vertragsabschluss genau zu überlegen, welche Möglichkeiten zur Verlagerung des täglichen Stromverbrauchs es im Haushalt gibt. „Profitieren können Verbraucher mit hohen und flexiblen Verbräuchen, beispielsweise Haushalte mit Wärmepumpen, Batteriespeichern und Elektroautos. Für durchschnittliche Haushaltsstromkunden sind die dynamischen Tarife in der Regel aber nicht empfehlenswert“, so Christina Wallraf, Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW. Wichtig sei in jedem Fall, auf eine kurze Vertragslaufzeit zu achten, damit bei Bedarf ein schneller Wechsel zu einem anderen Anbieter möglich ist. Interessenten sollten außerdem recherchieren, wann und wo sie die Preise für den nächsten Tag abrufen können. In der Regel sei das über die Internetseiten des Anbieters oder entsprechende Apps möglich. „Dynamische Stromtarife können private Haushalte für ihr flexibles Verbrauchsverhalten belohnen“, so Wallraf. „Allerdings tragen diese dann auch das Risiko für schwankende Strompreise selbst.“

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